Cronecken der Sassen. 1492
Cronecken der Sassen.
Papier. 284 Bll., koloriert.
Mainz 1492.
Signatur: II 1-204
Im Jahre 1492 erschien in der Werkstatt des Peter Schöffer in Mainz eine niederdeutsche Chronik mit dem Titel "Cronecken der Sassen". Bis heute ist die Verfasserschaft des Werkes in der Forschung umstritten. Nach einem handschriftlichen Vermerk kommt der Goldschmied Cord Bote, der von 1475 bis 1501 in Braunschweig nachzuweisen ist, als Verfasser in Frage. Aber auch der Braunschweiger Zollschreiber Hermen Bote, vermutlich ein Vetter des Cord Bote, wird mit dem Geschichtswerk in Verbindung gebracht.
Der Verfasser beschränkt sich in dem annalistisch gegliederten Werk nicht auf die Geschichte der Stadt Braunschweig, sondern bezieht die niedersächsischen Lande sowie vor allem die Stadt Magdeburg mit ein. Als Vorlage dienten ihm die Sächsische Weltchronik, die Magdeburger Schöppenchronik und die Braunschweigisch Reimchronik. Singuläre Nachrichten bietet die Cronecken der Sassen nicht. Dennoch gehörte sie zu den geschätzten Werken, nicht zuletzt wohl wegen der zahlreichen Holzschnitte. So entstand etwa zeitgleich eine lateinische Fassung (heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel) sowie am Ende des 16. jahrhunderts eine hochdeutsche Bearbeitung durch den Magdeburger Pfarrer Johannes Pomarius.