Die Namen der Straßen in der Kralenriede

Kulturdenkmal "Luftschutzbunker Kralenriede",

Am 16. Januar 1951 ging ein Antrag "an Herrn Stadtrat Prof. Staats über Herrn Stadtbaurat Prof. Göderitz", in dem es heißt: "In der Siedlung Kralenriede gibt es sechs Wege, die alle unter der Bezeichnung "Kralenriede" laufen. Daher sind die Hausnummern der Wohngebäude schwer zu finden. Eine Benennung der einzelnen Wege ist erforderlich."  Neben der bereits bestehenden Bezeichnung Kralenriede gibt es jetzt 31 andere Straßennamen:

  • Albert- Schweizer- Straße.
    Seit 1967. Albert Schweizer, 1875- 1965. Prof. Dr., evangelischer Theologe, Arzt, Philosoph, Musikforscher. Seit 1913 Missionsarzt in Lambarene, Gabun. Friedensnobelpreis 1952.  
  • Bienroder Weg.
    1927 Bienröderweg.
  • Bodelschwinghstraße.
    Seit 1959. In der Michelfeldersiedlung. Benannt nach Friedrich von Bodelschwingh, 1831-1910, ev. Theologe.
  • Boeselagerstraße.
    Seit 1980. Zufahrt zur ehemaligen Husarenkaserne, vorher Junkersstraße. - Freiherr Georg von Boeselager, 1914-1944, Oberst und Kommandeur der zweiten Kavalleriebrigade im 2. Weltkrieg, gehörte zum Kreis der Offiziere, die sich gegen Hitler zusammengeschlossen hatten. 
  • Carl-von-Ossietzky-Straße.
    Seit 1964. Carl von- Ossietzky, 1889-1938, politischer Publizist. Herausgeber der linksliberalen und pazifistischen "Weltbühne", seit 1933 im KZ, Friedensnobelpreis 1935, starb am 4.5.1938 im KZ als Opfer des Faschismus. 
  • Elsa-Brandström-Straße.
    Seit 1962. Elsa Brandström wurde 1888 in St. Petersburg geboren, trat besonderes als Betreuerin von Kriegsgefangenen vor, lebte seit 1908 als Tochter des Schwedischen Gesandten von St. Petersburg, widmete sich 1914-1918 besonders den deutschen Kriegsgefangenen in Sibirien. 1948 im Cambridge verstorben. 
  • Erikaweg.
    Seit 1976, im Stadtgebiet seit 1934, frühere Bezeichnung Kiefernweg, Latschenweg. 
  • Fliednerstraße.
  • Forststraße.
    Nördliche Begrenzung bis Bahnübergang Bienrode, führte zum Querumer Forst, hatte bis zum 1.1.1935 den Namen Bienroder Weg. 
  • Fridtjof-Nansen-Straße.
    Seit 1962. Fridtjof Nansen, 1861-1930, aus Sysaker, Norwegen. Polarforscher (mit dem Schiff "Fram", d.i. "Vorwärts") Völkerbund Kommissar, Nobelpreis 1922. wirkte seit 1918 für die Heimkehr von Kriegsgefangenen aus Russland, leitete 1921 den Gefangenenaustausch. 1921-1923 die Hungerhilfe für die Sowjetunion. Nansen schrieb bedeutende Reiseberichte. Auf seine Anregung wurde 1922 der "Nansenpass", ein internationaler Pass für Staatenlose eingeführt. 
  • Henri-Dunant-Straße.
    Seit 1962. Henri Dunant, 1828-1910 aus Genf. Erster Friedensnobelpreisträger. Auf seine Initiative wurde 1863 in das Rote Kreuz gegründet. Er veranlasste die Einberufung der internationalen diplomatischen Konferenz, welche 1864 die Genfer Konvention schloss. 
  • Im Bastholz.
    Seit 1935. Flurname. 
  • In den Waashainen.
    Seit 1975. Flurname.
  • Junkersstraße.
    Das Teilstück Steinriedendamm bis zur Kaserne; wurde 1980 in Boeselagerstraße umbenannt. Die Erschließung zur Wohnbebauung bleibt die Junkerstraße. Hugo Junkers, 1859-1935, Professor, Flugzeugkonstrukteur. Erbauer des ersten Ganzmetallflugzeuges 1915, Konstrukteur von Flugmotoren (erster Flugzeug-Dieselmotor 1929). Die von ihm gegründeten Werke wurden 1926 in Dessau zu den Flugzeug- und Motorenwerke zusammengeschlossen. 1933 verstaatlicht, 1965 von Messerschmitt- Bölkow & Blohm GmbH weiter geführt. 
  • Kralenriede.
    Benannt nach der Flurbezeichnung. 1935. 
  • Michelfelderplatz.
    Seit 11.10.1954. Benannt nach Sylvester Clarence Michelfelder, 1889-1951, deutsch-amerikanischer lutherischer Theolog, Exekutivsekretär des Lutherischen Weltbundes.
  • Pastor-Finck-Weg.
    Seit 2004.
  • Rodelandweg.
    Benannt 1951 nach dem Flurnamen Rodeland. 
  • Sandwüstenweg.
    Lt. Beschluss des Rates der Stadt Braunschweig vom 24.6.1959. 
  • Schollweg.
    Lt. Beschluss des Rates vom 26.8.1975 mit Wirkung vom 1.1.1976. Gehörte zum Stadtgebiet vor dem 1.3.1974 (Gebietsreform), hieß vorher Tannenweg. Die Geschwister Scholl (Hans, geb. 1918, Sophie, geb. 1921, gestorben 22.2.1943) gehörten der Widerstandsgruppe -" Weiße Rose" an. 
  • Schreberweg.
    Seit 26.11.1991.- Nach Daniel Gottlieb Moritz Schreber, 1808-1861 Leipzig, Arzt, Förderer des Kleingartenwesens, der gymnastischen Erziehung und der öffentlichen Spielplätze. Nach ihm wurden die Schreber-Gärten benannt. 
  • Spechtweg.
    Lagebezeichnung 1975, vom Steinriedendamm zum ehemaligen Telefunkenwerk im Staatsforst Querum. 
  • Steinriedendamm.
    Seit 1937  Flurname, zugehörig zur Kralenriede.
  • Wichernstraße.
    Seit 11.10.1954. Benannt nach Johann Heinrich Wichern, 1808-1881, ev. Theologe.

Und schließlich die Straßen mit Namen von Flüssen:

  • Boberweg.
    1955. Linker Nebenfluss der Oder, entspringt im Riesengebirge.
  • Katzbachweg.
    Seit 1955.  Nebenfluss der Oder in Schlesien. 
  • Neißeweg.
    Seit 1959. Linker Nebenfluss der Oder, entspringt westlich vom Glatzer Schneeberg 195 km lang. 
  • Netzeweg.
    Seit 1955. Rechter Nebenfluss der Warthe 370 km lang, schiffbar, entspringt aus dem Skorzenciner See und Goplo See im Goplo Gebirge. 
  • Parnitzweg.
    Seit 1956. Ein Verbindungsarm zwischen Ost- und West-Oder im Stadtgebiet von Stettin.
  • Wartheweg.
    Seit 1955. Nebenfluss der Oder, entspringt auf der oberschlesischen Platte 808 km lang, 425 km schiffbar. Zwischen Landsberg und Küstrin liegt das von mehreren Flussarmen durchzogene Warthebruch. Friedrich der Große ließ dieses Gebiet 1767-1782 urbar machen. 
  • Weichselweg.
    Laut Beschluss vom 05.10.1955. Die Weichsel entspringt im Jablunkagebirge, fließt über Krakau, Thurn, mündet in die Danziger Bucht. 1059 km lang, 800 km schiffbar.

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