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    15 Kunstwerke
    4 Monate
    1 Stadt

    13. Juni bis 9. Oktober 2020

    Im Zentrum des Lichtparcours 2020 stand - auch als Reminiszenz an den ersten Parcours 2000 - die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wasserlauf der Oker und seinen 24 Brücken. Die charakteristische Topographie der von historischen Wasserläufen umgebenen Innenstadt war auch für den 5. Lichtparcours Ausgangspunkt unterschiedlicher Positionen. 15 Arbeiten, skulpturale wie filmische, sind ortspezifisch von internationalen Künstlerinnen und Künstlern entwickelt worden. Kraftvolle, farbintensive, abstrakte Gebilde konterkarierten den in Städten von Werbung durchdrungenen öffentlichen Raum.

    Rückschau auf den Lichtparcours 2020

    Im Mittelpunkt des Lichtparcours 2020 stand der Wasserlauf der Oker mit seinen zahlreichen Brücken. Auch für den Lichtparcours 2020 wurden neben nationalen auch internationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ergänzt um Positionen aus der Region. Vom 13. Juni bis zum 9. Oktober hieß es also für alle Kunstfreundinnen und -freunde, den Lichtparcours zu Fuß, auf dem Rad und über den Wasserweg zu entdecken. 

    Ergänzt wurde die Ausstellung durch ein vielseitiges Begleitprogramm, bestehend aus Workshops, Konzerten, Lesungen, Sportangeboten und Führungen.  

    2000

    Anlässlich der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover konzipierte und entwickelte das Braunschweiger Kulturinstitut um die heutige Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse in enger Zusammenarbeit mit Prof. Gerhard Auer (TU Braunschweig) die Vision eines Ausstellungsprojekts im öffentlichen Raum, welches auf neuartige Weise Kulturerlebnis und Stadtwahrnehmung verbinden würde. Besucherinnen und Besucher der EXPO sowie Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt selbst wurde die Möglichkeit eröffnet, künstlerische Installationen und Interventionen zum Thema Licht und Wasser temporär im Bilde der architektonischen Merkmale und Denkmäler von Braunschweig zu entdecken. Mit der Entwicklung eines Konzepts für den ersten Braunschweiger Lichtparcours wurde eine plausible Auseinandersetzung mit Kultur, Architektur und Geschichte der Stadt Braunschweig geschaffen, die anstelle bereits existenter Arbeiten Kunstwerke zeigte, die gemäß der besonderen Ortsspezifik explizit neu gefertigt wurden. Die brückennahe Topografie wurde als Zentrum der zu schaffenden Kunstwerke in die engere Betrachtung gezogen, da diese als Zeitzeugen der Geschichte der Stadt exemplarisch als Darstellungsfläche der entstehenden Werke dienen konnten. Unter dem Titel „Lichtparcours 2000: Bridges over coloured water“ wurde das Projekt vom 3. Juni bis zum 31. Oktober 2000 präsentiert und hat rd. 500.000 Besucherinnen und Besucher erreicht. Die 13 Lichtkunstwerke wurden durch verschiedene nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler und dank der Unterstützung vielzähliger Akteure realisiert und umgesetzt.
    Lichtparcours 2000

    2004

    Der Braunschweig Parcours 2004 zeigte Skulpturen, Installationen und künstlerische Interventionen von internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich in ihren Beiträgen mit der urbanen und kulturhistorischen Situation Braunschweigs auseinandersetzten. Der konzeptuelle Ansatz der ausgewählten Projekte begründete sich darin, dass die Genese der jeweiligen Arbeit sich aus der Spezifik des Ortes ableitete, dass diese zu einem integralen Bestandteil der Arbeit wurde und dass eine gewisse Untrennbarkeit zwischen Werk und Ort, zwischen Inhalt und Form, zwischen thematischer Aussage und räumlichem Kontext entstand. Die Qualität der entstandenen Kunstwerke und somit die Bedeutung des Gesamtprojekts wuchs aus dem individuellen Zusammenspiel zwischen künstlerischer Initiative und lokalem Bezug. Unterschiedliche Orte urbanen Lebens, Plätze, Parkanlagen, prominente Architektur und versteckte Nischen wurden in den Parcours eingebunden und zu neuem Leben erweckt. Einer lokalen und überregionalen Öffentlichkeit wurde damit nicht allein Einblick in aktuelle künstlerische Praktiken gegeben. Es wurde vielmehr ein Verständnis entwickelt für die Bedeutung lebendiger, wahrnehmbarer Stadtkultur. Der Braunschweig Parcours 2004 verstand sich daher nicht nur als Beitrag zum internationalen Kunstdiskurs, sondern wollte die Auseinandersetzung mit der medialen Bedingtheit von Umwelt fördern und die Möglichkeit des Dialogs vor Ort eröffnen. Der Parcours erreichte mit der Ausstellung vom 26. Juni bis zum 31. Oktober 2004 bis zu 80.000 Besucherinnen und Besucher.
    Braunschweig Parcours 2004

    2010

    Wieder waren es Okergürtel und Okerauen, diese kontrastreichen und versteckten Raumqualitäten, die Mischung aus privater Terrassenatmosphäre und öffentlichem Grün, die die Künstlerinnen und Künstler für das Projekt einnehmen konnten. Keine andere Stadt hat diese Mischung aus Natur, Wasser und Kunst zu bieten. Die künstlerischen Positionen des  Lichtparcours 2010 haben die unterschiedlichsten Zustände des Lichts abgebildet: von der Konzentration auf das reine Licht als selbstreferenzielles Medium, das den Betrachter mit den optischen Eigenschaften des Lichts konfrontiert, über die Definition künstlerisch-optischer Grenzphänomene, von der ikonografisch determinierten Projektion, oder living flames, (Licht-)Botschaften, bis hin zu szenografischen Positionen, die mit einem hohen Überwältigungscharakter in der Dunkelheit des Wasserverlaufs aufscheinen und Räume sinnlichen Erlebens schaffen. Die Okerumflut wurde zur Projektionsfläche zeitgenössischer Kunst, aber auch im Wortsinne nutzten einige Künstlerinnen und Künstler das Wasser als Spiegel für ihre Arbeiten: Stilllebenhafte Einzelwerke, aber auch erstmalig serielle Elemente, die den Wasserverlauf in der Stadt definierten, dem Rezipienten mithilfe des Lichts Orientierung gaben und gleichzeitig die Heterogenität der urbanen Stadtlandschaft deutlich machten, waren zu finden. Auch dieser Parcours war nicht nur dem reinen Ausstellungsaspekt verpflichtet, sondern war auch kulturpolitisch motiviert im Sinne der Verbesserung der Qualität des urbanen Raums.

    Mithilfe interessanter Entwürfe von jungen, aber auch bereits etablierten Künstlerinnen und Künstlern wurden sieben Projekte realisiert. Der „Braunschweiger Lichtparcours 2010“ wurde zwischen dem 19. Juni und dem 30. September 2010 ausgestellt und erreichte rd. 300.000 Besucherinnen und Besucher.
    Braunschweiger Lichtparcours 2010

    2016

    Unter dem Motto „15 Kunstwerke, 24 Stunden, 4 Monate, 1 Stadt“ zeigte der Lichtparcours 2016 künstlerische Arbeiten im Stadtraum und erstmals auch an einem außerhalb der Innenstadt gelegenen Standort, dem Gelände des Hafens Braunschweig-Veltenhof. In einer vierten Auflage des Ausstellungsformats wurde der Schwerpunkt auf künstlerische Neuproduktionen gelegt. Ein Großteil der Arbeiten wurde nach Ortsbesuchen standortspezifisch konzipiert, wobei sich die Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Strategien der Intervention im öffentlichen Raum bedienten. Überlegungen zum Wandel der natürlichen Lichtverhältnisse bildeten dabei wichtige Bezugspunkte: Erstmals standen Werke, die im Wechselspiel mit der Umgebung 24 Stunden am Tag erfahrbar sind, im Fokus. Besucherinnen und Besuchern wurde so die Möglichkeit geboten, die Arbeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten immer wieder neu zu entdecken. Unter dem Titel „Lichtparcours Braunschweig 2016“ wurden die 15 Werke vom 11. Juni bis zum 22. September 2016 ausgestellt und rd. 450.000 Besucher-innen und Besucher erreicht.
    Lichtparcours Braunschweig 2016