Jochen Missfeldt, Preisträger 2002
Im Jahr 2002 vergab die Stadt Braunschweig zusammen mit Deutschlandfunk den Wilhelm Raabe-Literaturpreis an den Schriftsteller Jochen Missfeldt für sein Werk „Gespiegelter Himmel“.
Der in Nordfriesland lebende Schriftsteller Jochen Missfeldt – 1941 in Satrup/Schleswig geboren – stellt ein besonderes Phänomen unter den deutschsprachigen Autoren dar. Als Fliegeroffizier bei der Luftwaffe wurde er in Arizona/USA zum Piloten ausgebildet und war bis 1982 Flugzeugführer im Aufklärungsgeschwader 52 in Leck/Schleswig-Holstein.
Nach der Entlassung studierte Missfeldt Musikwissenschaft, Philosophie und Volkskunde in München und Kiel und ist seit 1985 als freier Schriftsteller tätig.
Jochen Missfeldt ist ein bedeutender deutscher Erzähler, der auf einzigartige Weise die archaischen Dimensionen des Herkommens und der Landschaft verbindet mit deutscher Geschichte, mit Technik und Alltag.
Der in einem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf lebende ehemalige Starfighter-Pilot Missfeldt pflegt eine an Goethes schöner Empirie orientierte Naturwahrnehmung und überführt sie nicht selten in Verhältnisse doppelter Schallgeschwindigkeit. Von daher die stark lyrische Prägung seiner Erzählungen und Romane.
„Gespiegelter Himmel“ ist 2001 im Alexander Fest Verlag erschienen und wurde gemäß der Satzung des Wilhelm Raabe-Literaturpreises als herausragendes Werk des Schriftstellers Jochen Missfeldt ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 15. November 2002 im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig statt.
Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus:
Dr. Gerd Biegel (Direktor des Braunschweigischen Landesmuseums und Präsident der Raabe-Gesellschaft)
Kathrin Hillgruber (Berliner Tagesspiegel)
Andreas Nentwich (Die Zeit/Neue Zürcher Zeitung)
Eberhard Rathger (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Julia Schröder (Stuttgarter Zeitung)
Prof. Dr. Renate Stauf (Seminar für Deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Universität Braunschweig)
Dr. Hubert Winkels (Deutschlandradio)