Gliesmarode

Rodung an der Wabeniederung

(1) Alter Ortskern, (2) Mühle, (3) Gliesmaroder Turm, (4) Bugenhagenkirche© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Wahrscheinlich bereits im 9. Jahrhundert entstand in der flachen Senke der Wabe der Ort Glismoderoth (aus dem altniederdeutschen Frauennamen „Glismod“ und „roth“, Rodungssiedlung). Erstmals erwähnt wird der Ort in der Weiheurkunde von St. Magni aus dem Jahr 1031.

Gliesmarode war kein eigenständiger Pfarrort, sondern gehörte seit 1031 zu der neu gegründeten Pfarre St. Magni in Braunschweig. Im Jahre 1226 ging das Dorf in den Besitz des Zisterzienserklosters Riddagshausen über. 1935 gründete sich eine selbstständige Kirchengemeinde, die 1936 eine eigene Kirche (4) erhielt.

Der „alte“ Ort (1) Gliesmarode bestand um 1670 aus drei Acker- und sieben Kotsassenhöfen östlich der Wabe, die hier auch eine Mühle (2) antrieb. Um 1790 war die Bevölkerung auf 106, im Jahre 1895 bereits auf 639 Einwohner angestiegen. Viele von ihnen arbeiteten in einer großen Ziegelei und einer Großschlachterei.

Infolge seiner unmittelbaren Nähe zu Braunschweig erlitt das Dorf bei Belagerungen der Stadt durch die Herzöge von Wolfenbüttel mehrmals große Schäden. Historisch bedeutend ist der Gliesmaroder Turm (3), dessen Bausubstanz teilweise aus der Zeit um 1800 stammt. Der mehrfach umgebaute Gebäudekomplex war ursprünglich Teil der Braunschweiger Landwehr. Der bereits 1934 eingemeindete Ort entspricht heute dem Bild einer modernen Vorstadt, die alten dörflichen Strukturen sind fast vollständig überlagert.

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