Veltenhof

Pfälzersiedlung an der Oker

(1) Alter Hof, (2) Erhaltene Siedlerhäuser, (3) Mühlenkirche, (4) Hafen© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Das mittelalterliche Dorf Veltenhof wird erstmals 1007 als „Theletunnum“ im Güterverzeichnis des Klosters Steterburg urkundlich erwähnt (1031 „Velittunum“, jedoch nun St. Magni unterstellt). Ab 1296 wurden alle grundherrlichen Rechte an das Marienhospital verkauft, und das mittelalterliche Dorf „fiel wüst“. Übrig blieb der vom Marienhospital um 1300 als Vorwerk angelegte Hof. Diesen überwies 1750 Herzog Carl I. einer Kolonie Pfälzer Einwanderer, die eine Siedlung in der Form eines Straßendorfes entlang der Oker bauten. Dies ist heute noch am Verlauf der „Pfälzer Straße“ und der Straße „Unter den Linden“ zu erkennen. Die ersten drei Winter verbrachten die Pfälzer Evangelisch-Reformierten auf dem Münzberg und in den Nebengebäuden des „Alten Hofes“ (1), ehe sie 1753 die 8 Siedlerhäuser (2) bezogen, von denen heute noch 7 „Unter den Linden“ stehen.

Der Spargelanbau ab 1850 brachte Veltenhof Wohlstand und Berühmtheit. Auch das Veltenhöfer Steinsetzerhandwerk hat einen Namen in der Region. Die Veltenhöfer Windmühle auf der letzten verbliebenen Sanddüne am Okerufer wurde 1930 zur Kirche (3) umgebaut. Seit 1931 gehört der Ort zur Stadt Braunschweig. Der Hafen (4) am Mittellandkanal ging 1933 in Betrieb.

Inmitten mancher Veränderung ist Veltenhof bis heute auch eine Traditionsinsel geblieben, in der pfälzisches Brauchtum und Sprache gepflegt werden und das reformierte Bekenntnis lebendig ist.

Lage

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation