Völkenrode

Von der Landwirtschaft zur Landwirtschaftsforschung

(1) Pöttgerbrink, (2) Alter Dorfplatz, (3) Hofanlage „Hartriegelweg 12 B“, ehemals „Peiner Straße 126“, (4) Kirche Völkenrode, (5) Gelände der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Völkenrode wird erstmals 1321 urkundlich erwähnt und war 1344 als „Volkingerode“ ein herzogliches Lehen an die Herren von Weferlingen, die den Ort 1440 an Braunschweiger Bürger verpfändeten. Die Entdeckung eines Urnenfriedhofs im Jahre 1891 weist jedoch schon auf frühgeschichtliche Siedlungen in der germanischen Eisenzeit (ca. 600 bis 500 v. Chr.) hin.

In seiner ursprünglichen Anlage war Völkenrode ein rundlingähnliches Platzdorf: Ein großer Teil der Grundstücke lief keilförmig auf einen Platz zu, den heutigen Pöttgerbrink (1). Einen ähnlichen Rundling bildete der ehemalige „Grüne Platz“, heute „Am Dorfplatz“ (2). Diese Siedlungsformen sind noch im Grundriss zu erkennen.

Die Gebäude des Dorfes waren im 18. und 19. Jahrhundert überwiegend von der niedersächsischen Bauweise geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Völkenrode seinen dörflichen Charakter und seine alte Bausubstanz durch Um- und Neubauten fast vollständig. Das einzige Baudenkmal bäuerlicher Art ist das Wohnhaus „Hartriegelweg 12 B“, ehemals „Peiner Straße 126“ (3). Es handelt sich um einen Fachwerkbau aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, das einst Teil einer größeren Hofanlage war. Die Kirche (4) des Ortes, be­reits 1555 vorhanden, wurde 1744 nach einem Dorfbrand als Saalbau aus Bruch- und Haustein neu errichtet.

1936 entstand im Süden von Völkenrode, auf einem bereits 1935 eingemeindeten Stück Land, die „Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt“, 1938 bis 1945 „Luftfahrt-Forschungsanstalt Hermann Göring“, deren Gelände heute die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (5) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt nutzen.

Völkenrode wurde 1974 vollständig in die Stadt Braunschweig eingemeindet.

Lage

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation