Ernst August Friedrich Klingemann

geboren am 31.08.1777 • gestorben 25.01.1831

In dem Haus am Papenstieg 4 wurde August Klingemann am 31. August 1777 geboren. Nach seiner Ausbildung am Collegium Carolinum nahm er im Jahre 1798 das Studium der Philosophie und Rechtswissenschaften in Jena auf. Schon in dieser Zeit wendete sich August Klingemann der Schriftstellerei zu und freundete sich mit Clemens von Brentano an. Nach Abbruch des Studiums im Jahr 1801 kehrte August Klingemann nach Braunschweig zurück, wo er als Mitarbeiter in der Redaktion der »Zeitung für die elegante Welt« tätig war.

1810 wurde August Klingemann Oberregisseur der Waltherschen Gesellschaft, die von Friedrich Walther als Wanderbühne in Hannover gegründet worden war. Im selben Jahr heiratete Klingemann die in dieser Gesellschaft beschäftigte Schauspielerin Elise Anschütz. Im Jahr 1818 ging aus der Waltherschen Gesellschaft das Braunschweiger Nationaltheater hervor, dessen erster Direktor August Klingemann war. Das Theater eröffnete am 29.05.1818 mit Schillers „Braut von Messina“ und erwarb sich bald einen guten Ruf unter den Bühnen Deutschlands.

Unter der Leitung von August Klingemann erlebte das Haus am 19.01.1829 mit der ersten öffentlichen Aufführung von Goethes „Faust“ seinen Höhepunkt. Der umsichtigen Intendanz August Klingemanns war es zu verdanken, dass der Name Johann Wolfgang von Goethe aufs engste mit dem Braunschweiger Theater verbunden ist. 1829 wurde August Klingemann wegen zunehmender Differenzen mit dem Landesherren, Herzog Karl II, aus seinem Dienst entlassen.

August Klingemann schrieb Dramen und Romane. Unter anderem den unter dem Pseudonym Bonaventura erschienenen Roman „Nachtwachen“ (1804), der u.a. Clemens von Brentano zugeschrieben wurde. Der wirkliche Verfasser des wohl bekanntesten Romans der Romantik, August Klingemann, blieb lange Zeit im Dunkeln und erst die jüngste Forschung konnte dieses Rätsel lüften.

Ernst August Friedrich Klingemann starb 1831 in Braunschweig und wurde auf dem Domfriedhof beigesetzt.

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