Hans Sommer

geboren am 20.07.1837 • gestorben 26.04.1922

Hans August Friedrich Sommer wurde 1837 in Braunschweig als Sohn von Otto Gustav Zincken und Nanny Zincken, geb. Langenheim geboren. Der Braunschweiger Hofmedicus Sommer hatte den Großvater Sommers 1791 adoptiert. Durch diese Adoption führte die Familie fortan den Familiennamen Sommer. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete seine Mutter den Optiker Friedrich Wilhelm Voigtländer, der ein Unternehmen zur Herstellung optischer Geräte gründete. Zwar erhielt der junge und musisch begabte Sommer Klavierunterricht, doch sein Stiefvater verwehrte ihm eine musikalische Fachausbildung. Stattdessen studierte Sommer ab 1854 in Göttingen Mathematik. Neben seinem Studium, das er 1858 mit der Promotion abschloss, knüpfte er Kontakte zu Musikern und Komponisten und nahm Gesangsunterricht.

Sommer trat 1866 eine Professur für Mathematik am Polytechnikum, der heutigen Technischen Universität, in Braunschweig an. Von 1875 bis 1881 war er ihr Direktor und setzte sich für die Erweiterung der Lehranstalt ein. Seine Forschungen auf dem Gebiet der Optik waren international anerkannt.

Während seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Hochschule hatte Sommer sich nur wenig der Musik widmen können. Dies änderte sich mit seiner Frühpensionierung 1884. Bei Aufenthalten in Weimar, Berlin und Italien holte Sommer sich Anregungen u.a. bei Franz Liszt und pflegte Freundschaften zu anderen Musikern und Komponisten. Er veröffentlichte vor allem Lieder und Liederzyklen, die meisten seiner insgesamt zehn Opern wurden in Braunschweig uraufgeführt. Die aber sicher wichtigste Leistung Sommers war die Mitbegründung der Deutschen Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht zum gesetzlichen Schutz der Urheberrechte für Komponisten, die bis heute als GEMA fortbesteht.

Hans Sommer starb 1922 als hochgeachteter Komponist und Mathematiker in Braunschweig. Seit 1905 bis zu seinem Tod hatte er in der Villa Am Gaußberg 3 gewohnt.

Erläuterungen und Hinweise