Gotthold Ephraim Lessing

geboren am 22.01.1729 • gestorben 15.02.1781

Als Sohn eines Theologen wuchs der junge Lessing in einer gebildeten, lutherischen Familie in Kamenz (Oberlausitz) auf. Schon früh zeigte sich die rasche Auffassungsgabe des Kindes, so dass er dank seines Vaters die Fürstenschule St. Afra in Meißen besuchen konnte. Dort unternahm Lessing auch erste schriftstellerische Versuche.

Nach seinem vorzeitigen Abschluss wegen ausgezeichneter schulischer Leistungen schrieb Lessing sich 1746 zum Studium in Leipzig ein. Zunächst für Theologie, bald jedoch beschäftigte er sich, zum Kummer der Eltern, überwiegend mit Poesie und Theater und arbeitete als Autor, Kritiker und Journalist. 1752 schließlich wurde er in Wittenberg mit einer Arbeit über den spanischen Arzt und Naturforscher Juan Huarte zum Magister promoviert. 

Bei seinen beruflichen Stationen in Berlin, Leipzig, Breslau und Hamburg arbeitete er als Literaturkritiker, Dramaturg, Schriftsteller und Herausgeber. 1770 wurde er zum Bibliothekar der Herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel ernannt. Neben seinen schriftstellerischen und bibliothekarischen Arbeiten traf sich Lessing gern mit Freunden zu geselligem Austausch und gelehrten Diskussionen. In Braunschweig mietete er sich beim Weinhändler Angott am Aegidienmarkt ein, dessen Haus an der Stelle des heutigen Leisewitzhauses stand. 

Seine Arbeit unterbrach Lessing für mehrere Reisen, vor allem im Jahr 1775/76 nach Wien über Leipzig, Berlin, Dresden und Prag mit Audienz bei Kaiser Joseph II. und von Wien aus als Begleiter des Braunschweiger Prinzen Leopold nach Italien.

Lessing war ein vielseitig interessierter Dichter, Denker und Kritiker mit einem oft witzig-ironischen Stil und treffsicherer Polemik. In seinen Dramen und theoretischen Schriften setzte er sich maßgeblich für den Toleranzgedanken und die gegenseitige Anerkennung der Weltreligionen ein. Aufgewachsen in einem protestantischen Elternhaus, vertrat Lessing in seiner „Erziehung des Menschengeschlechts“ (1780) den Gedanken, dass die menschliche Vernunft sich auch ohne die Hilfe einer göttlichen Offenbarung entwickeln werde. Mit seiner Leidenschaft für das Theater hat Lessing dessen Entwicklung wesentlich beeinflusst. Sein Drama „Emilia Galotti“, am 13. März 1772 im Herzoglichen Opernhaus Braunschweig uraufgeführt, gehört noch heute zu den meist gespielten Stücken auf deutschen Bühnen.

Am 15. Februar 1781 starb Lessing nach längerer Krankheit im Haus am Aegidienmarkt und wurde auf dem Magnifriedhof in Braunschweig beigesetzt

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