Christian Theodor Winkelmann

geboren am 03.11.1812 • gestorben 07.02.1875

Der Sohn eines Tischlermeisters gründete 1837 die älteste Braunschweiger Klavierbaufirma. Am Wollmarkt 3 produzierte er mit wenigen Mitarbeitern zunächst Tafelklaviere, später auch Flügel und Pianinos.

Der in Braunschweig ansässige Klaviervirtuose und Musikverleger Henry Litolff vermittelte den Kontakt zu dem Wiener Klavierfabrikanten Friedrich Zeitter (in Wien bekannt unter dem Namen Friedrich Dirr), der 1851 als Teilhaber in die Firma eintrat. In der Folgezeit stieg die Produktion der Firma Zeitter & Winkelmann auf 60 bis 80 Instrumente jährlich, zudem wurden beim Bau der Pianinos Neuerungen wie die Kreuzung der Saiten und die Verwendung eines Eisenrahmens eingeführt. 1860 wurde das Unternehmen zum Herzoglichen Hof-Pianofortefabrikanten ernannt.

Um die gestiegene Nachfrage befriedigen zu können, wurde 1888 von Otto Winkelmann sen., Sohn des Firmengründers, ein Neubau an der Roßstraße errichtet. Dessen Söhne Otto jun. und Rudolf Winkelmann ließen 1902 die noch erhaltene Villa in der Roßstraße, heute Ernst-Amme-Straße, errichten und erweiterten das Firmenareal 1924 noch einmal. Im selben Jahr konnte das 30.000. Klavier fertiggestellt werden.

In den 1920er Jahren bildete Zeitter & Winkelmann mit mehreren Klavierbaufirmen (darunter auch die seit 1929 ebenfalls in Braunschweig ansässige Firma Schimmel) die „Deutsche Pianowerke AG“. So versuchten sie, in der wirtschaftlich schwierigen Situation zu bestehen. In den 1930er Jahren wurde die Union jedoch wieder aufgelöst, Zeitter & Winkelmann konnte seine Eigenständigkeit bewahren.

Die Produktionsstätte in Braunschweig wurde im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört. Rudolf Winkelmann, der Urenkel des Firmengründers, baute das Werk an der Leipziger Straße wieder auf. 1963 verkaufte er Name und Firma an die Kitzinger Klavierbaufirma Seiler.

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