Dom St. Blasii

Die ehemalige Stiftskirche St. Blasii auf der südlichen Seite des Burgplatzes ist heute evangelisch-lutherischer Dom. Er wurde von Heinrich dem Löwen nach Rückkehr von seiner Palästina-Fahrt in den Jahren 1173 bis 1195 als dreischiffige Gewölbebasilika anstelle einer älteren Anlage errichtet. Heinrich der Löwe bestimmte diese Kirche als seine Grabstätte, wo er 1195 auch neben seiner Gemahlin Mathilde bestattet wurde. Die Grabstätte seines Sohnes Otto IV., deutscher Kaiser und König, und dessen erster Ehefrau Beatrix von Schwaben befindet sich in der mächtigen Welfentumba im linken Seitenschiff. Das Grabmal des Kaiserpaars befand sich ursprünglich vor dem Grabmal von Heinrich und Mathilde. Eine 2009 dort angebrachte Platte im Boden erinnert daran.

Die zunächst als dreischiffige Basilika errichtete Anlage wurde bis heute mehrfach umgebaut, erweitert und rekonstruiert. Hochbedeutend ist die mittelalterliche Ausstattung: Marienaltar (1188), der siebenarmige Leuchter (um 1170/80), das aus Holz geschnitzte Kruzifix des Meisters Imervard (Imervardkreuz, 2. Hälfte 12. Jahrhundert), kunstvolle Wandmalereien sowie das Grabmal von Heinrich dem Löwen und Mathilde. Dieses um 1250 aus Muschelkalk geschaffene Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner englischen Gemahlin Mathilde im Mittelschiff des Doms gilt als ein Hauptwerk mittelalterlicher Steinplastik.

Der Dom ist Bischofskirche der Evangelische-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Krypta und Welfengruft

Die Welfengruft Heinrich des Löwen im Dom St. Blasii.© Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Gerald Grote

Als Ruhestätte welfischer Fürsten dient die Krypta. Die romanische Unterkirche, in der sich die 21 Särge umfassende Krypta befindet, ist der älteste Teil des Braunschweiger Doms. Hier ist unter anderem der kürzlich restaurierte Sarg des 1815 bei Waterloo gestorbenen Friedrich Wilhelm zu besichtigen. Der Herzog zu Braunschweig und Lüneburg galt als Freiheitsheld und trug den Beinamen „Schwarzer Herzog“.

Erst in den Jahren zwischen 1935/37 kam unter den Nationalsozialisten die kleine separate Welfengruft Heinrich des Löwen hinzu, die von der Krypta aus über eine kurze Treppe zu erreichen ist. Die Särge dort sind von Heinrich dem Löwen, seiner Frau Mathilde von England und – in einem gemeinsamen Sarkophag – drei Brunoninnen und Brunonen, darunter Heinrichs Urgroßmutter Gräfin Gertrud.

Glockenturm

Ein Blick in den Glockenturm des Doms St. Blasii.© Braunschweiger Dom/Bühner

Das Geläut des Braunschweiger Doms umfasst auf drei Etagen insgesamt zwölf Glocken, von denen die Mehrzahl aus dem Jahr 1500 stammt. Sie sind in Kriegszeiten bereits einige Male nur knapp dem Einschmelzen entgangen, zuletzt im zweiten Weltkrieg. Der Klang des Geläuts lässt sich hier (Öffnet in einem neuen Tab) nachhören.

Nach einer Umfrage des Nachrichtenmagazins "idea" (ideaSpektrum 29/39.2013) steht der Braunschweiger Dom auf dem achten Platz der bestbesuchten evangelischen Kirchen in Deutschland. Rund 325.000 Besucher kommen jährlich in den Dom.

Weitere Informationen zum Dom St. Blasii, Konzerttermine und Veranstaltungen sowie Informationen zu der dort beheimateten Domsingschule sind im Internet  unter www.BraunschweigerDom.de (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.

Öffentliche Domführungen durch Mitglieder der DomführerGilde:
Montag bis Freitag um 14:00 Uhr (außer Anfang Januar bis Mitte März)

Tipp

Kontaktinformationen

Dom St. Blasii

Anschrift

Domplatz 5
38100 Braunschweig

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