Volkmarode

Vom Herrendorf zur Vorstadt

(1) Kirche St. Thomas, (2) Standort der Ziegelei Moorhütte 1778-1978, (3) Ehemalige Tongrube der Ziegelei, „Moorhüttenteich“, (4) Alter Ortskern© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Die Anfänge Volkmarodes gehen auf die Hofanlage der sächsischen Adelsfamilie von Volkmarode zurück. Erstmals wird 1154 ein „Fridericus de Volkmeroth“ im Gefolge Heinrichs des Löwen erwähnt. 1302 ging der anscheinend verfallene Stammsitz in den Besitz des Aegidienklosters über, bis im Jahre 1413 das Amt Campen die Grundherrschaft in Volkmarode übernahm. Von 1512 bis 1706 gehörte der Ort zum Fürstentum Braunschweig-Lüneburg. Der Theologe Dr. Gottschalk Kruse, erster Vertreter der lutherischen Lehre in Braunschweig, suchte 1522/23 in Volkmarode Schutz vor Repressalien. 1626 wurden das Dorf und seine Kirche bis auf drei Höfe von dänischen Truppen niedergebrannt, danach jedoch schnell wieder aufgebaut. Die ursprünglich gotische Kirche St. Thomas (1) wurde 1861 von Kreisbaumeister Friedrich Maria Krahe umfassend renoviert und erneuert.

Eine der bedeutendsten Ziegeleien der Umgebung, die „Moorhütte“ (2, 3; 1799 durch den Braunschweiger Verleger Friedrich Vieweg gegründet), stand bis zum Abbruch 1978 in Volkmarode. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Volkmarode ein bäuerliches Haufendorf (4). Mit der Industrialisierung entwickelte sich der Ort zum Arbeiterdorf und letztlich zur Vorstadtgemeinde. 1974 wurde Volkmarode in die Stadt Braunschweig eingemeindet. Heute ist der Ort überwiegend Wohngemeinde mit einigen Gewerbebetrieben.

Die Aufstellung der BLIK-Tafel ist für die zweite Hälfte des Jahres 2008 vorgesehen.

Lage

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