Innovationsstandort Braunschweig entwickelt die automatisierte und digitalisierte Mobilität

Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen präsentieren bei Parlamentarischem Abend der Stadt Braunschweig in Berlin ihre Lösungsansätze für die Herausforderungen zukünftiger Mobilität

Gemeinsame Pressemitteilung von Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Physikalisch-Technischer Bundesanstalt, Technischer Universität Braunschweig, Volkswagen Financial Services AG, Stadt Braunschweig und Braunschweig Zukunft GmbH

Der Forschungs- und Wirtschaftsstandort Braunschweig sieht sich als Gestalter wegweisender und skalierbarer Lösungen für die digital geprägte Zukunftsmobilität. Das haben Vertreterinnen und Vertreter mehrerer renommierter Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit Sitz in Braunschweig gemeinsam mit Stadt und Wirtschaftsförderung bei einem Parlamentarischen Abend in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin betont. Ein starker Verbund aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft hat es sich dort zum Ziel gesetzt, Grundlagen für eine sichere und vernetzte automatisierte Mobilität zu schaffen. Dazu bedürfe es nicht nur technischer Innovationen und Veränderungen im Straßenverkehr, sondern auch eines verlässlichen Rechtsrahmens durch die Politik, der Entwicklung von Geschäftsmodellen, der Klärung arbeits- und organisationspsychologischer Fragen und nicht zuletzt einer Förderung für Forschung und Erprobung autonomer Fahrzeuge im ÖPNV und deren Infrastruktur, was Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum anregte.

Die Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt sowie der Technischen Universität Braunschweig betonten, die Region Braunschweig sei mit ihrer herausragenden Komplementarität aus automobiler Großindustrie, Wissenschaft und Mittelstand ein ideales Experimentalfeld, um den Herausforderungen des Wandels (Energie, Demografie, digitalisierte Arbeitswelt, Fachkräftemangel) mit zukunftsgerichteten Anwendungen und Technologien zu begegnen. Neben der europaweit höchsten Dichte an hochqualifizierten Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung bietet Braunschweig den Research Airport als bundesweit einzigartiges Mobilitätscluster und Kristallisationspunkt, an dem Forschungseinrichtungen, Bundesbehörden und innovative Unternehmen Tür an Tür digitale und autonome Mobilitätslösungen für nahezu alle Verkehrsträger entwickeln. Mit mehreren Forschungskreuzungen in Braunschweig, dem Testfeld für autonomes Fahren auf der A39 sowie dem 5G-Testfeld Braunschweig-Wolfsburg ist die Region eines der wesentlichen Reallabore für zukünftige Mobilitätstechnologien.

Die am Parlamentarischen Abend beteiligten Institutionen machten deutlich, dass sie gewillt sind, gemeinsam an Innovationen und Grundlagen für die Verkehrswende mit Nutzung von Testfeldern und Reallaboren zu arbeiten. So forscht etwa die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) an der messtechnischen Überprüfung von E-Ladevorgängen sowie der Verlässlichkeit von Sensorik. Die Technische Universität Braunschweig mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) untersucht in ihrem bundesweit einmaligen Transformations-Hub zum autonomen Fahren, welche Schlüsseltechnologien bei der Markteinführung autonomer Fahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen eine Rolle spielen und welche für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft entscheidend sind. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erarbeitet am Standort Braunschweig Lösungen für das autonome Fahren.

Als Voraussetzung für die Transformation zu einer klimagerechten, automatisierten und digitalisierten Mobilität betonten die Partner neben den rechtlichen Fragen auch die Notwendigkeit, die Kundenseite und das sich ändernde Nutzungsverhalten zu betrachten. Dies sei die Voraussetzung für neue digitale Wertschöpfungsketten und gelinge nur mit nutzergerechten Angeboten, die ganzheitlich erprobt werden müssten. Der Braunschweiger Finanzdienstleister Volkswagen Financial Services AG stellte diesbezüglich beim Parlamentarischen Abend den Stand der Entwicklung einer Mobilitätsplattform und einer Mobilitäts-App für die Kundinnen und Kunden des Volkswagen Konzerns vor. 

Stimmen zum Parlamentarischen Abend:

Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister Stadt Braunschweig: „Vom heutigen Abend geht ein beeindruckendes Signal aus. Zum ersten Mal ist es uns gelungen, die auf dem Gebiet der digitalen und autonomen Mobilität führenden Forschungseinrichtungen aus Braunschweig zusammenzubringen, um sich in Berlin zu präsentieren. Als Zentrum der forschungsintensivsten Region Europas und starker Innovations- und Wirtschaftsstandort gestalten wir in Braunschweig die Zukunft der Mobilität aktiv mit und sind Vorreiter auf dem Gebiet der intelligenten Verkehrsinfrastruktur. Ich danke unseren Partnern, mit denen wir diese Dynamik in Zukunft noch weiter ausbauen werden.“

Prof. Dr. Angela Ittel, Präsidentin Technische Universität Braunschweig: „Unsere Arbeit an Lösungen für die Mobilität der Zukunft ist ein Leuchtturm in Braunschweig, deutschlandweit und international. Wir sehen uns als Gestalterin gesellschaftlicher Transformationen. Deshalb betrachten wir Mobilität nicht nur aus der Perspektive des technologischen Fortschritts, sondern auch und insbesondere aus der Sicht der gesamtgesellschaftlichen Folgen. Mit demselben Ansatz und derselben hohen Priorität verfolgen wir drei weitere Schnittstellenthemen: nachhaltige Luftfahrt, Infrastrukturbau für die urbane Mobilität und energieeffiziente Computerhardware auf der Basis von Licht.“

Prof. Dr. Cornelia Denz, Präsidentin Physikalisch-Technische Bundesanstalt: „Die Automobilindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland und befindet sich in einem der größten Transformationsprozesse ihres Bestehens. Die Prüfung bzw. Validierung automatisierter Fahrzeuge wird zunehmend aus einer metrologischen Perspektive betrachtet: Industrie braucht Zertifizierung! Genau das stellen wir als PTB durch verlässliche und vertrauenswürdige Messtechnik und Messverfahren sicher. Und: Für den Aufbau einer metrologisch digitalen Qualitätsinfrastruktur ist die frühzeitige Einbindung der Metrologie in die politische Diskussion auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zwingend erforderlich." 

Prof. Dr. Karsten Lemmer, DLR-Vorstandsmitglied für Innovation, Transfer und wissenschaftlichen Infrastrukturen: „DLR-Forschung findet immer schnell den Weg in die Anwendung. Die gemeinsame Forschung des DLR mit der Industrie skaliert Ideen zu Innovationen. Gleichzeitig dienen die Forschungsanlagen und Testfelder des DLR beispielsweise Behörden dazu, regulatorische Fragen für die ,Mobilität von morgen‘ wissenschaftlich zu beleuchten. So schaffen wir unverzichtbare Voraussetzungen für das automatisierte und vernetzte Fahren der Zukunft. Eine gute Investition in die Innovationspipeline – gestern, heute und morgen.“ 

Dr. Christian Dahlheim, Volkswagen Financial Services AG: „Um unsere Mobilitätsplattform erfolgreich zu betreiben, benötigen wir als Volkswagen Financial Services umfangreiches Wissen im Bereich Data Analytics und Künstlicher Intelligenz. Hierfür ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft essentiell und bei uns seit langem gelebte Praxis. Dies ist ein großer Erfolgsfaktor der Region Braunschweig.“

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, die Technische Universität Braunschweig, Volkswagen Financial Services AG, die Stadt Braunschweig und die Braunschweig Zukunft GmbH luden gemeinsam zum Parlamentarischen Abend in Berlin unter dem Motto „Braunschweig Future Mobility – autonom und digital“.© Braunschweig Zukunft GmbH/Fionn Große

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