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Mit vereinten Kräften von der Forschung in die Praxis

Die Region Braunschweig ist eine der forschungsintensivsten in Europa. Zahlreiche Erfindungen und Patente erblickt hier jedes Jahr das Licht der Welt. Im Mittelpunkt vieler Innovationen stehen die Technische Universität Braunschweig und die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Damit aus wissenschaftlichen Ergebnissen erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen werden, dient als Kooperation beider Einrichtungen der TransferHub: Eine zentrale Anlaufstelle für alle, die den Kontakt in und aus den Hochschulen suchen.

„Vor allem kleine und mittlere Unternehmen scheuen sich oft, an Hochschulen heranzutreten oder machen das zumindest nicht so selbstverständlich wie große Konzerne“, weiß Jörg Saathoff, Leiter der Technologietransferstelle der TU Braunschweig (Öffnet in einem neuen Tab) und Projektleiter des TransferHub (Öffnet in einem neuen Tab). Der Begriff Hub stammt aus der Kommunikationstechnik und bezeichnet einen Knotenpunkt in einem Netzwerk. Auf die Forschung und Entwicklung von TU und Ostfalia (Öffnet in einem neuen Tab) übertragen, bedeutet das: Mit einer gemeinsamen Einrichtung die Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft fördern, innovative Projekte anstoßen und auf sichere Beine stellen.

Die Ziele des Kooperationsprojekts TransferHub auf einen Blick.© TransferHub

Die „One Stop Agency“

„Wissens- und Technologietransfer gilt neben Forschung und Lehre als dritte Säule der Hochschulaufgaben“, erklärt Saathoff. „Denn viele wissenschaftliche Ergebnisse sind für den Transfer in die Praxis geeignet oder entstehen in Kooperation mit Partnern aus der Praxis. Diesen Transfer will das Projekt weiter befördern.“ Und idealerweise bleibe der wirtschaftliche Nutzen dann auch noch in der Region. Zu diesem Zweck hatten sich die beiden Hochschulen mit dem Konzept des TransferHub erfolgreich um eine Förderung im Rahmen der Ausschreibung „Transfer in Niedersachsen: Starke Strukturen für innovative Projekte“ beworben, die das Land Niedersachsen seit Projektstart im Juni 2019 für fünf Jahre mit 1,5 Millionen Euro unterstützt.

„Mit dem TransferHub möchten beide Hochschulen den Wissens- und Technologietransfer in der Region stärken und sichtbarer machen, in dem eine zentrale Anlaufstelle mit gemeinsamem Portfolio entsteht“, beschreibt Dr. Martina Lange, Projektleiterin seitens der Ostfalia, das Konzept einer als „One Stop Agency“ bezeichneten Online-Plattform. „Ein Unternehmen muss sich dann nicht mehr durch die einzelnen Internetseiten der Institute klicken und nach passenden Professorinnen und Professoren mit entsprechenden Forschungsschwerpunkten suchen. Vielmehr kann man sich direkt an uns wenden, und wir kümmern uns um die idealen Ansprechpartner in der Wissenschaft. Dabei stellen wir Kontakte nicht nur in die Hochschulen her, sondern auch aus ihnen heraus.“ 

Der TransferHub wird die vielen kreativen Köpfe an TU und Ostfalia, wie z.B. die Forschenden als potenzielle Gründer*innen, mit eigenen Maßnahmen unterstützen. Zusammen mit dem Entrepreneurship Hub soll ihnen dabei geholfen werden, ihre Ergebnisse erfolgreich in ein innovatives und zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu überführen. Geplant sind beispielsweise die Ausweitung regionaler Innovationsfinanzierung sowie die Beratung durch Expertinnen und Experten für Themen wie Förderung, Mentoring und Start-Ups.

Optimierte Maßnahmen

Nach Vorbild des Entrepreneurship Hubs (Öffnet in einem neuen Tab) werden mit dem TransferHub bestehende Strukturen also einerseits weiter verknüpft. Zum anderen soll ein Partnernetzwerk entstehen. Zu nennen sind hier Einrichtungen wie die Technologietransferstellen der beiden Hochschulen sowie die zahlreichen Wirtschaftsförderungen, Kammern und Verbände der Region, darunter die IHK Braunschweig (Öffnet in einem neuen Tab) und die Braunschweig Zukunft GmbH (Öffnet in einem neuen Tab). Darüber hinaus plant das neunköpfige Team von TU und Ostfalia diverse Veranstaltungsformate, wie beispielsweise einen runden Tisch: „Wir fragen Unternehmen an, welche Themen sie interessieren“, erzählt Dr. Lange. „Und dann bringen wir die entsprechenden Fachleute in kleiner Runde mit ihnen zusammen, um praktikable Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.“

Integraler Bestandteil des Projektes ist auch ein intensives Transfer-Monitoring, wissenschaftlich begleitet von Prof. Simone Kauffeld. Mit ihrer Hilfe sollen Indikatoren gefunden und ausgewertet werden, die den Erfolg der Maßnahmen widerspiegeln. Auf deren Basis kann das Projekt anschließend in einem fortlaufenden Verbesserungsprozess praxisnah optimiert werden. „Wir sind eine der innovativsten Regionen Europas“, fasst Saathoff zusammen und blickt tatkräftig in die Zukunft: „Der TransferHub wird dazu beitragen, auch eine der umsetzungsstärksten Regionen zu werden.“

Text: Stephen Dietl, 14.12.2020

Projektleitung TransferHub

© Technologietransferstelle, TU Braunschweig

TU Braunschweig

Dipl.-Ing. Jörg Saathoff

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© WTT, Ostfalia

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Dr. Martina Lange

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