Esra Oezen, Ewa Lesny, Reiko Yamaguchi & Heekeun Kim - Entäußerungen
Entäußerungen
Ausstellungszeitraum: Freitag, 21. Oktober- Sonntag, 20. November 2022
Die Vernissage fand am Donnerstag, den 20. Oktober 2022 um 19 Uhr statt.
Im Ausstellungsprojekt ‚Entäußerungen’ in der halle267 - städtische galerie braunschweig vereinen sich vier Künstlerinnenstimmen. Es sind Esra Oezen, Ewa Lesny, Reiko Yamaguchi und Heekeun Kim, die sich aus ihrem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig kennen und alle in Braunschweig leben und arbeiten. Sie haben jedoch keine lange Zusammenhaltsgeschichte miteinander. Die Künstlerin Reiko Yamaguchi war es, die das Projekt initiierte und die anderen drei Künstlerinnen bat, sich zu beteiligen. Ein wichtiges Kriterium für sie ist die Tatsache, dass alle vier Künstlerinnen den Dialog mit dem Raum suchen, indem sie gezielt auf den Raum reagieren oder einen subtilen Eingriff in den Ausstellungsraum vornehmen. Sie erkannte in der Arbeit des jeweils anderen eine Unaufdringlichkeit und eine Art Entschleunigung, die eine visuelle Zweideutigkeit schafft.
Trotz der Unterschiede zwischen den Herangehensweisen sind alle vier in ihrer Arbeit prozessorientiert und schaffen so eine Ausstellung, die sich dem*r Besucher*in erst auf den zweiten Blick erschließt.
Für die Ausstellung ‚Entäußerungen’, die vor der Corona-Pandemie konzipiert wurde und jetzt, im Herbst 2022, erst umgesetzt werden kann, werden die vier Künstlerinnen bestehende und neue Werke zusammenbringen. Dabei reagieren sie nicht direkt auf die Arbeiten der anderen, sondern konzentrieren sich auf die atmosphärischen Qualitäten der Ausstellung als "Gesamtgefüge". Die Unaufdringlichkeit und Indirektheit der verschiedenen Arbeiten der vier Protagonistinnen spiegelt sich in ‚Entäußerungen’, dem Titel der Ausstellung, wider. In diesem philosophischen Begriff, der im 19. Jahrhundert geprägt wurde, fließen mehrere Bedeutungen zusammen, nämlich etwas Neues entwickeln, etwas Eigenes abgeben und sich dem zu öffnen, was außerhalb von einem selbst liegt. Diese verschiedenen Bedeutungsebenen sind eine metaphorische Beschreibung des Prozesses, den die vier Künstlerinnen in dem Ausstellungsprozess durchlaufen.
Heekeun Kim (1979, Seoul) realisiert im Raum zum Beispiel einen monumentalen Eingriff, indem sie eine bestehende vertikale Struktur in eine horizontale verwandelt. Dadurch entsteht ein anderes Raumgefühl und eine Art liegenden "Schattenraum". Die Künstlerin realisiert häufig Interventionen in Ausstellungsräumen, die zwar monumental sind, aber den Raum nur subtil verändern.
In mehreren groß- und kleinformatigen Arbeiten zoomt Esra Oezen (1986, Wolfsburg) raffiniert ein auf Erwartungsmuster in der Wahrnehmung und die visuelle Suche nach Bedeutung und Kohärenz. Dabei setzt sie visuelle Medien wie Bücher, Fotografien und Fernsehgeräte als sowohl inhaltliche und mediale ‚Träger’ ihrer Arbeit ein. Wiederholung und scheinbares Verschwinden sind dabei wichtige Parameter in ihrem Werk.
Reiko Yamaguchi (1982, Okayama) entwickelt für ‚Entäußerungen’ eine neue raumfüllende Arbeit, bei der Bewegungsmelder und Licht auf die Bewegungen der Besucher*innen reagieren. Die Bewegungen schaffen eine unsichtbare Spur, eine Bewegungslinie. Linien spielen eine wichtige Rolle im Werk der Künstlerin. In der ebenfalls in der Ausstellung gezeigten Arbeit ‚Zäune’ werden Bilder auf Drähte projiziert, wodurch ein instabiles Bild entsteht, das sowohl sichtbar wird als auch verschwindet. Das Gleiche gilt für das Werk ‚Mosaik’, in dem rechteckige Spiegelstücke die Fragmentierung von Bild und Selbstbild betonen.
Auch die Bodenarbeit von Ewa Lesny (1977, Strzelin) ist ein Spiel mit dem Zeigen und Verbergen. Organische Formen verweisen auf Körper, werden aber nie konkret. In einem Text über Ewa Lesny’s Arbeit schreibt die Philosophin Dr. Agnieszka Bandura über die Belohnungen und Überraschungen, die das detaillierte Sehen für Besucher*innen bereithält. In ihren unterschiedlichen Arbeiten lenkt die Künstlerin den Blick der Besucher*innen auf Details, Ausschnitte, die gleichzeitig den Raum als Ganzes einbeziehen. Wie bei den Werken der anderen drei Künstlerinnen können die Arbeiten als Aufforderungen verstanden werden, genau, und immer wieder, hinzuschauen.
- NOOR MERTENS (Kuratorin) | Direktorin Kunstmuseum Bochum
Eintritt kostenfrei.
Öffnungszeiten während der Ausstellung:
Di – Fr: 15 – 19 Uhr
Sa & So: 11 – 17 Uhr
Begleitangebot
So, 30. Oktober 2022 | 15 Uhr | Führung
In einer ca. einstündigen Führung sprechen wir über die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten, deren Konzeptionen und Kontexte.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Führung mit Lea Maria Manthei.
Teilnahme kostenfrei.
So, 5. November 2022 | 16-17 Uhr | Yin Yoga: Nach innen lauschen
Im Yoga geht es immer um den Ausgleich von Polaritäten, um die Schaffung von Balance.
Sind die Aspekte von Yin und Yang in unserem Leben im Gleichgewicht, fühlen wir uns auch selbst ausgeglichen.
Yoga ist eine innere Praxis, wir erforschen unsere inneren Prozesse und zugleich wollen wir ganz wach sein für das, was im Außen passiert. Wir üben uns in Achtsamkeit und Präsenz und öffnen uns für alles, was um uns herum geschieht.
Als Gegenpol zur Aktivität in unserem Alltag praktizieren wir am Samstagnachmittag eine rezeptive Yin-Yoga-Einheit, wo wir unsere Muskulatur entspannen, unsere Aufmerksamkeit nach innen richten und in unserem Nervensystem den Ruhe- und Regenerationmodus ansprechen.
Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Die Yogastunden können auch einzeln besucht werden. Bitte Yogamatte und eine Decke mitbringen!
Anmeldung: infophoenix-yogade
Teilnahme kostenfrei.
Nina Karmann, Gründerin von phoenix yoga, unterrichtet kraftvolles Vinyasa Yoga mit Fokus auf eine achtsame, präzise Ausrichtung und die entspannte Wachheit der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation nach der von Cyndi Lee in New York entwickelten OM Yoga Methode. Neben dem aktiven Vinyasa Yoga bietet sie rezeptives Yin Yoga, regenerierendes Restorative Yoga und Meditation in Kursen und Einzelunterricht sowie Yoga-Retreats und Ausbildungen an.
www.phoenix-yoga.de (Öffnet in einem neuen Tab)
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So, 6. November 2022 | 11-12 Uhr | Yang Yoga: Nach außen öffnen
Im Yoga geht es immer um den Ausgleich von Polaritäten, um die Schaffung von Balance.
Sind die Aspekte von Yin und Yang in unserem Leben im Gleichgewicht, fühlen wir uns auch selbst ausgeglichen.
Yoga ist eine innere Praxis, wir erforschen unsere inneren Prozesse und zugleich wollen wir ganz wach sein für das, was im Außen passiert. Wir üben uns in Achtsamkeit und Präsenz und öffnen uns für alles, was um uns herum geschieht.
Am Sonntagmorgen kultivieren wir in einer dynamischen Yang-Yoga-Sequenz Kraft, Koordination und Mobilität durch achtsam ausgeführte aktive Bewegungssequenzen. Wir dehnen und stärken unsere Muskulatur, um erfrischt und belebt in den Tag zu starten.
Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Die Yogastunden können auch einzeln besucht werden. Bitte Yogamatte und eine Decke mitbringen!
Anmeldung: infophoenix-yogade
Teilnahme kostenfrei.
Nina Karmann, Gründerin von phoenix yoga, unterrichtet kraftvolles Vinyasa Yoga mit Fokus auf eine achtsame, präzise Ausrichtung und die entspannte Wachheit der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation nach der von Cyndi Lee in New York entwickelten OM Yoga Methode. Neben dem aktiven Vinyasa Yoga bietet sie rezeptives Yin Yoga, regenerierendes Restorative Yoga und Meditation in Kursen und Einzelunterricht sowie Yoga-Retreats und Ausbildungen an.
www.phoenix-yoga.de (Öffnet in einem neuen Tab)
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So, 13. November 2022 | 12–14 Uhr | Mosaikwerkstatt
Wie wird aus vielen klitzekleinen Steinen ein buntes Gesamtbild?
In der Mosaikwerkstatt mit Melina Magiroglou wird zunächst die Ausstellung erkundet und dann eigene Mosaikbilder und dreidimensionale -objekte hergestellt.
Workshop für Kinder von 6 bis 12 Jahren
Anmeldung bis zum 12. November 2022 unter: melina.magirogloukraftplexcom
Teilnahme kostenfrei.
So, 13. November 2022 | 15 Uhr | Führung
In einer ca. einstündigen Führung sprechen wir über die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten, deren Konzeptionen und Kontexte.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Führung mit Melina Magiroglou.
Teilnahme kostenfrei.
Sa, 19. November 2022 | 11:30-13:30 Uhr | Workshop experimentelle Zeichnung
Durch eine künstlerische Selbsterfahrung können Sie erleben, wie viel Freude es macht bzw. wie viel Spannung darin liegt selbst einmal ein Porträt eines „Fremden” zu gestalten. Es geht darum, gemeinsam die “Werke” zu analysieren und die Vielfältigkeit des künstlerischen Ausdrucks zu erkennen, das Unsichtbare sichtbar zu machen und nicht darum ein technisch hochwertiges Porträt zu zeichnen.
Workshop mit Reiko Yamaguchi und Gadiel Aguirre Travi.
Anmeldung bis zum 18. November 2022 unter: halle267braunschweigde
Teilnahme kostenfrei.
Sa, 19. November 2022 | 14:30 Uhr | Dialogische Führung mit den Künstlerinnen
Wie werden offene Fragen und Wahrnehmungen in künstlerische Arbeiten übersetzt? Und wo finden sich die BetrachterInnen in diesem intimen Prozess wieder? Die unaufdringlichen, „indirekten“ Installationen fordern das Publikum auf Teil ihrer Bedeutungen zu werden. Erst der Blick der BesucherInnen lässt die Mehrdeutigkeit der Kunstwerke aufleben. In Anwesenheit der KünstlerInnen Heekeun Kim, Ewa Lesny, Esra Oezen und Reiko Yamaguchi werden Prozesse und Betrachtungsebenen ergründet und diskutiert. Dabei liegt der Fokus darauf, herauszufinden, was es bedeutet als KünstlerIn Deutungshoheit abzugeben und sich diesem Dialog mit den BetrachterInnen zu öffnen.
In der Führung wird sich dem Bezug zum Raum gewidmet, wo diese Interaktion und Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlszuständen entsteht.
Die Veranstaltung wird geführt durch Julian Lautenbach und Charlotte Nies. Im Anschluss laden die Künstlerinnen bei Snacks zu weiteren Diskussionen und einem entspannten Ausklang ein.
Teilnahme kostenfrei.
So, 20. November 2022 | 12-14 Uhr | Atelier für Alle
Spiegelungen mit ihren Verzerrungen, Verschiebungen, (Un-)Ordnungen und instabilen Räumen dienen uns als Anlass für Zeichnungen und Wahrnehmungsexperimente.
Im „Atelier für Alle“ können BesucherInnen der Ausstellung mit Lea Maria Manthei künstlerische Methoden erproben und in einen Austausch der Perspektiven treten.
Anmeldung bis zum 17. November 2022 unter: lea.mantheigmailcom
Teilnahme kostenfrei.
So, 20. November 2022 | 15 Uhr | Führung
In einer ca. einstündigen Führung sprechen wir über die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten, deren Konzeptionen und Kontexte.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Führung mit Lea Maria Manthei.
Teilnahme kostenfrei.
halle267 - städtische galerie braunschweig
Anschrift
Hamburgerstraße
267
38114
Braunschweig
Anfahrtsbeschreibung
Mit der Straßenbahn zur halle267: Mit der M1 oder M2 bis zu der Haltestelle Ludwigstraße. Von dort aus führt ein kurzer Fußweg in Richtung Eintracht-Stadion direkt zur halle267.Es stehen 12 gekennzeichnete Parkplätze auf dem Gelände zur Verfügung.
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag: 15 - 19 Uhr
Samstag & Sonntag: 11 - 17 Uhr