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Testfeld Niedersachsen für automatisierte und vernetzte Mobilität eröffnet

Den Verkehr der Zukunft auf die Straße zu bringen – das ist der Anspruch des Testfelds Niedersachsen. Nach Abschluss der letzten Aufbauarbeiten in den vergangenen Monaten können nun automatisierte und vernetzte Fahrzeuge getestet, Fahrverhalten und Verkehrsfluss erfasst und analysiert werden. Am 8. Januar 2020 wurde das Testfeld offiziell vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Gästen aus Politik und Wirtschaft eröffnet.

Per Knopfdruck startet die erste Übertragung der Erfassungstechnik.© DLR

Mit dem Testfeld Niedersachsen werden künftig Informationen aus realen Verkehrssituationen im großen Maßstab gewonnen, miteinander verknüpft und ausgewertet. Daraus lassen sich Funktionen für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge entwickeln oder verbessern. Das Testfeld soll als offene Forschungsplattform für wissenschaftliche Einrichtungen und industrielle Partner nutzbar sein.

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Das Video vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erläutert das Projekt Testfeld Niedersachsen.© DLR

Die weltweit einzigartige Großforschungsanlage dieser Art umfasst rund 280 Kilometer auf den Autobahnen A2, A7, A39 und A391 sowie auf den Bundes- und Landstraßen B3, B6, B243 und L295. Dabei integriert es die etablierten Strecken aus der seit 2014 voll operativen Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM), die in der Braunschweiger Innenstadt in Betrieb ist. So können in Niedersachsen Fahrtests in einer Vielzahl verkehrlicher Umgebungen und Situationen durchgeführt werden.

Die Karte zeigt die Strecke des Testfeldes Niedersachsen mit den dazugehörigen Modulen.© Foto: DLR

Die Inbetriebnahme erfolgt Stück für Stück. An der A39 sind jetzt 71 Masten errichtet, die Verkehrsteilnehmer und alle anderen Objekte im Verkehrsraum anonymisiert erfassen. So erlangen die Wissenschaftler beispielsweise Aufschluss darüber, was zukünftige Assistenz- und Automationssysteme leisten müssen. Dafür können die Masten untereinander sowie mit den entsprechend technisch ausgerüsteten Fahrzeugen kommunizieren. Zusätzlich zu den fest verbauten gibt es mobile Masten, die Tests auch abseits der Autobahn ermöglichen. Dadurch ist die Analyse und Unterstützung automatisierter Fahrmanöver an unterschiedlichen Orten und auf verschiedenen Straßentypen möglich.

Einen weiteren wichtigen Bestandteil des Testfelds Niedersachsen – neben den Straßen und Autobahnen – bilden die hochgenaue Karte und die Simulation der gesamten Strecke. Hier kann vorab bereits getestet werden, was später auf der Straße zur Realität wird. Dieses Zusammenspiel unterschiedlicher Entwicklungs- und Testmethoden beziehungsweise -werkzeuge macht das Testfeld Niedersachsen einzigartig.

Darstellung der Prozessierung.© DLR

Die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik werden die auf dem Testfeld erhobenen Daten nutzen, um spezielle verkehrliche Situationen wie Stauenden, Einfädelsituationen und Überholmanöver genauer unter die Lupe zu nehmen. Daraus lassen sich Funktionen für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge entwickeln oder verbessern. Außerdem werden Methoden und Konzepte für die Zulassung von automatisierten Fahrzeugen in Deutschland weiterentwickelt und auf der Straße praktisch erprobt. An oberster Stelle steht dabei immer das Ziel, den motorisierten Verkehr sicherer und effizienter zu machen, den Komfort für den Fahrer zu erhöhen und Emissionen zu verringern.

Das Testfeld bietet als offene Forschungs- und Entwicklungsplattform Raum für den wissenschaftlichen Dialog und soll gemeinsam mit seinen Nutzern dazu beitragen, die automatisierte und vernetzte Mobilität der Zukunft zu gestalten. Neben dem DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik und dem Land Niedersachsen sind der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V., Continental AG, IAV GmbH, NordSys GmbH, Oecon Products & Services GmbH, Siemens AG, Volkswagen AG, Wolfsburg AG Kernpartner des Testfelds Niedersachsen.

Text: 09.01.2020


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