Magniurkunde von 1031
Digitale Videopräsentation der Magniurkunde von 1031
Im Jahr 2031 wird Braunschweig das tausendjährige Jubiläum seiner schriftlichen Ersterwähnung begehen können. Eine stolze Zahl, die gebührend gefeiert werden wird. Das Originaldokument der Ersterwähnung – die sogenannte Magniurkunde – hat sich bis heute im Stadtarchiv Braunschweig erhalten und ist zugleich das älteste Dokument der Einrichtung.
In der auf Veranlassung des Grafen Liudolf aus dem Geschlecht der Brunonen vom Halberstädter Bischof Branthag ausgestellten auf Latein geschriebenen Pergamenturkunde wird darüber berichtet, dass der Bischof die Magnikirche geweiht sowie deren Pfarrsprengel und wirtschaftliche Ausstattung bestätigt habe. Gestiftet wurde die Kirche von einem Ehepaar freier, hier ansässiger Bewohner mit den Namen Hatheguard und Atta genannt.
Unter den 18 namentlich genannten Dörfern, die zum geistlichen Einzugsbereich der Kirche gehören sollten, wird auch Braunschweig genannt. Braunschweig war damals noch keine Stadt, sondern eine unweit der Magnikirche östlich der Oker gelegene dörfliche Siedlung. Die wirtschaftliche, topographische und rechtliche Entwicklung zur Stadt vollzog sich schrittweise erst in den folgenden gut 150 Jahren. Die Schreibung des Ortsnamens weicht stark von der heutigen Form ab, in der damaligen Schreibweise lautet der Name: Brunesguik. Die Schreibweise Braunschweig ist übrigens erstmals in der Mitte des 16. Jahrhunderts bezeugt. Von den neben Braunschweig in der Magniurkunde genannten Orten sind viele später wüst gefallen. Einige jedoch sind heute Braunschweiger Stadtteile und begehen 2031 ebenfalls den 1000. Jahrestag ihrer Ersterwähnung. Das betrifft Bienrode (Ibanroth), Gliesmarode (Glismoderoth), Rautheim (Ruotnun) und Wenden (Guinitthun). Die Datierung der Urkunde, die aus einer schriftarmen Zeit stammt, verzeichnet lediglich das Jahr der Weihe, was damals offensichtlich für vollkommen ausreichend erachtet wurde. Die Formulierung lautet: Datum anno domini millesimo tricesimo primo bzw. in deutscher Übersetzung: Gegeben im Jahre des Herrn eintausendeinunddreißig.
Der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Henning Steinführer, stellt die Magniurkunde, die neben der ersten Erwähnung Braunschweigs eine Reihe von formalen und inhaltlichen Besonderheiten aufweist, in einem kurzen Filmbeitrag vor.
Der Film wurde vom städtischen Medienzentrum produziert.