© Axel Baltzer

Hier präsentieren wir Ihnen unser digitales Programm mit einer vielfältigen Auswahl an Literaturlesungen, Liebesbriefen und Fabeln. Die Texte wurden von Schauspieler*innen eingesprochen, die Sie sonst persönlich im Raabe-Haus mit unseren Veranstaltungen erfreuen.

Wilhelm Raabes Novelle „Die Hämelschen Kinder“ und sein Roman „Horacker“ erzählen von menschlichen Abgründen, die unschuldige Menschen ins Verderben stürzen können. Aber auch von deren Rettung, wenn nur einer den Mut hat, aufzustehen, um sich für einen zu Unrecht Verurteilten einzusetzen.

Auch Elizabeth von Arnim, Kurt Schwitters, Oscar Wilde und Stefan Zweig bringen Sie – mal ernst, mal heiter, aber immer kurzweilig - auf andere Gedanken. 

Die Fabeln von Jean de la Fontaine und Aesop liefern tierische Lehrstücke über allzu menschliches Denken und Handeln.


Luise Georgi und Dirk Lange lesen Liebesbriefe

© BoundLight Photographs

Die Liebesbriefe, gelesen von Luise Georgi und Dirk Lange, geben private Einblicke in das Beziehungsleben bekannter Persönlichkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten: Die spätere Äbtissin Héloise verbindet eine leidenschaftliche Liebe zu dem Theologen Abaelard; die siebzehnjährige Manon Balletti gesteht Giacomo Casanova ihre Liebe und hofft auf eine lebenslange zärtliche Freundschaft; Napoléon hadert mit seiner geliebten Joséphine; Zarin Katharina die Große kann nicht mehr klar denken, sobald sie an Fürst Potjemkin denkt, weil der ihr den Kopf verdreht hat und zu guter Letzt stellt sich Heinrich von Kleist die Frage: „Wie nenn‘ ich Dich?“ und überschüttet sein geliebtes Jettchen mit unzähligen Kosenamen.

© privat
Intro Liebesbriefe© Stadt Braunschweig

Von Héloise (um 1095-ca. 1164) an Abaelard (1079-1142), Kloster Le Paraclet bei Nogent-sur-Seine, um 1133 gelesen von Luise Georgi.

Héloise© Stadt Braunschweig

Manon Balletti (1740-1776) an Giacomo Casanova (1725-1798), Venedig 1757, gelesen von Luise Georgi.

Manon Baletti© Stadt Braunschweig

Napoléon (1769-1821) an Joséphine de Beauharnais (1763-1814), 1796, gelesen von Dirk Lange.

Napoléon© Stadt Braunschweig

Zarin Katharina II. (1729-1796) an Fürst Grigori Potjemkin (1739-1791), St. Petersburg 1774, gelesen von Luise Georgi.

Katharina die Zweite© Stadt Braunschweig

Heinrich von Kleist (1777-1811) an Henriette Vogel (1780-1811), Berlin um 1811, gelesen von Dirk Lange.

Heinrich von Kleist© Stadt Braunschweig

Sabine Waibel liest: Kurt Schwitters (1887 - 1948) - Es ist ein Unglück geschehen

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Es ist ein Unglück geschehen aus Kurt Schwitters: Franz Müllers Drahtfrühling.
„Das Ziel ist ernst, der Weg humorvoll“ – das war die Maxime von Kurt Schwitters, „dem seltsamsten Bürger von Hannover an der Leine“. Welche Abenteuer man mit einem geliehenen Fahrrad erleben kann, welche Unglücksfälle aus dem Großen Los der Zoologischen Gartenlotterie erwachsen, welch unerhörte Verwicklungen ein Mann hervorruft, der einfach nur in der Gegend herumsteht und sonst nichts! – man würde es nicht glauben, wenn man es hier nicht hören könnte!
Dramen des Alltags, wie sie nur Kurt Schwitters mit seinem abgrundtiefen Humor beschreiben konnte. Kurt Schwitters (1887-1948), Merzkünstler, lebte in Hannover, im Exil in Norwegen und England. Immer auf der Suche nach dem „Gesamtkunstwerk“ war sein Ziel die Einheit von Kunst und Leben.

Sabine Waibel liest: Kurt Schwitters - Es ist ein Unglück geschehen

Ronald Schober liest: Oscar Wilde (1854-1900) - Die Nachtigall und die Rose

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Die Nachtigall und die Rose ist ein Kunstmärchen von Oscar Wilde, das 1888 in der Prosasammlung „Der glückliche Prinz und andere Märchen“ erschienen ist.

„Sie sagte, sie wolle mit mir tanzen, wenn ich ihr eine rote Rose brächte“, rief der junge Student, „doch in meinem ganzen Garten ist keine rote Rose.“ Eine Nachtigall hört seinen Kummer und will ihm helfen, denn in ihm sieht sie verkörpert, wovon sie Nacht für Nacht singt. Die Nachtigall ist bereit, für die Liebe des Studenten alles zu tun.

Ronald Schober liest: Oscar Wilde - Die Nachtigall und die Rose© Stadt Braunschweig

Verena Noll liest: Stefan Zweig (1881-1942) - Die Welt von gestern

© Bernhard Noll

Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers.
Die Welt von Gestern – das war aus Sicht Stefan Zweigs die bürgerliche Welt im habsburgischen Österreich, die in zwei Weltkriegen unterging. Zweig schildert das alte Wien, das Leben seiner Generation und seine eigene Biografie. Im südamerikanischen Exil, in dem er 1939–1941 dieses sehr persönliche Buch niederschrieb, erreichten ihn die Schreckensmeldungen aus Hitlers Drittem Reich. Die „Welt von Gestern“ war unwiederbringlich verloren – doch in diesem bewegenden Buch wurde sie für die Nachwelt aufgehoben.

Verena Noll liest: Stefan Zweig - Die Welt von Gestern© Stadt Braunschweig

Susanne Maierhöfer liest: Wilhelm Raabe (1831 - 1910) - Die Hämelschen Kinder

© privat

Die Hämelschen Kinder ist eine historische Novelle von Wilhelm Raabe, die erstmals im März 1863 erschien und eine Variante der Rattenfänger-Sage ist.

Der Spielmann Kiza liebt die Maikönigin und Tochter des Bürgermeisters Athela, die gemeinsam mit dem Maikönig Floris mit ihrem jugendlichen Gefolge aus der Stadt Hameln herauszieht und folgt ihr. Die einseitige und offen zur Schau getragene Liebe Kizas ist unerwünscht, darum wird er halb bewusstlos geprügelt und aus der Stadt geworfen. Kurz darauf nimmt er furchtbare Rache.

Susanne Maierhöfer liest: Wilhelm Raabe - Die Hämelschen Kinder© Stadt Braunschweig

Pia Kranz liest: Elizabeth von Arnim (1866-1941) - Elizabeth und ihr Garten

Pia Kranz© privat

In ihrem Debütroman „Elizabeth und ihr Garten“, der 1898 erschien, erzählt die Australierin Elizabeth von Arnim davon, wie sie den verwilderten Garten ihres preußischen Landguts in ein Paradies und eine Oase der Ruhe verwandelt. Es könnte alles so ruhig sein, wenn da nicht die gesellschaftlichen Verpflichtungen wären, die sie mit viel Witz und Ironie beschreibt.

Pia Kranz liest: Elizabeth von Arnim - Elizabeth und ihr Garten© Stadt Braunschweig

Jan Uplegger liest: Wilhelm Raabe (1831 - 1910) - Horacker

Jan Uplegger© privat

Der gesellschaftskritische Roman „Horacker“ wurde 1876 von Wilhelm Raabe publiziert. Darin erzählt er die Geschichte des neunzehnjährigen Cord Horacker, der eigentlich nur einen Topf Schmalz gestohlen hatte und der durch die Gerüchte, die im Dorf verbreitet wurden, nun des Mordes beschuldigt wird. Vorurteile und Falschmeldungen zerstören beinahe die Existenz des jungen Mannes. Ein Thema, das im Zeitalter von Fake News, Shitstorms und Mobbing nicht an Aktualität verloren hat.   

Jan Uplegger liest: Wilhelm Raabe - Horacker© Stadt Braunschweig

Kathrin Reinhardt liest: Jean de la Fontaine (1621 - 1695) - Fortuna und das Kind

Kathrin Reinhardt© privat

Wenn mal etwas in unserem Leben nicht gut läuft, sagen wir oft: „Ich hatte einfach kein Glück.“ Das Glück, also Fortuna, soll immer an unserer Seite sein. Hören Sie hier, was Fortuna selbst dazu zu sagen hat.

Kathrin Reinhardt liest: Jean de la Fontaine - Fortuna und das Kind© Stadt Braunschweig

Jürgen Beck-Rebholz liest: Aesop (ca. 6 Jh. v.Chr.) - Fledermaus und Wiesel

© 2017 Stadt Braunschweig/ Foto: Daniela Nielsen

Was bin ich? Eine kleine Fledermaus trickst mit ihrer eigenen Intelligenz die dummen, aber gefährlichen Wiesel aus. 

Jürgen Beck-Rebholz liest: Aesop - Fledermaus und Wiesel© Stadt Braunschweig

Andreas Jäger liest: Jean de la Fontaine (1621 - 1695) - Frösche, die einen König erbitten

Andreas Jäger© 2017 Stadt Braunschweig/ Foto: Daniela Nielsen

La Fontaine greift hier eine Fabel des Aesop auf und beschreibt ein Fröschevolk, das der Demokratie überdrüssig wurde und einen Herrscher verlangte. Zeus gab ihrem Wunsch nach, doch sie wussten den Herrscher nicht zu schätzen, sondern beklagten sich weiter. Ihre Unzufriedenheit führte sie aber geradewegs in den eigenen Untergang. 

Andreas Jäger liest: Jean de la Fontaine - Frösche, die einen König erbitten© Stadt Braunschweig

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