Georg Oswald Cott
Liebes Literaturpublikum,
das Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig pflegt nicht nur das Werk und den Nachlass des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831-1910), sondern ermöglicht auch eine Auseinandersetzung mit klassischer, moderner und zeitgenössischer Literatur. In diesem Rahmen soll Ihnen das literarische Werk des Schriftstellers Georg Oswald Cott (geb. 1931 in Salzgitter, wohnhaft in Braunschweig) nahegebracht werden.
Georg Oswald Cotts literarisches Schaffen umfasst vorwiegend Gedichte, Erzählungen und Essays. In seinen eingängig formulierten Kurzgedichten thematisiert er die Existenz des Menschen, seine Beziehung zu den Mitmenschen, aber auch zur Natur in ihrer Vielfalt. Als Braunschweiger hat Cott überdies in seinem Gedichtzyklus „Marienborn. Westostelbische Gedichte“ die deutsche Teilung verarbeitet und ihn als subjektiven Beitrag zur poetischen Geschichtsschreibung betrachtet.
Um Ihnen Cotts Werk näherzubringen, haben die Schauspielerin Nele van Ooyen und der Schauspieler Götz van Ooyen einige seiner Gedichte sowie eine Laudatio zu seinem literarischen Werk eingelesen. Auch eine Plakatserie mit ausgewählten Kurzgedichten Georg Oswald Cotts wird im öffentlichen Raum präsentiert.
Die Nähe zu seinem Publikum hat Georg Oswald Cott übrigens in origineller Weise gesucht: Über dreißig Jahre bot er, zum Beispiel während der Frankfurter Buchmesse, vorbeieilenden Besucherinnen und Besuchern gegen ein erbetenes Lächeln handgeschriebene, mit Schleifen aus bunten Wollfäden eingerollte Gedichte an. Lassen Sie sich gleichfalls durch die eingelesenen Gedichte und die Plakate zu weiterführenden Gedanken und einem Lächeln anregen!
Georg Oswald Cott
Georg Oswald Cott, geboren am 21.9.1931 in Salzgitter absolvierte ein Lehre und die Meisterprüfung als Konditor. Anschließend studierte er Ernährungswissenschaft und Germanistik und arbeitete als Berufsschullehrer an verschiedenen Orten, unter anderem für Hilfsprojekte in Afrika. Mehrere Jahre lehrte er an der Universität Hannover.
Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, darunter das Niedersächsische Künstlerstipendium für Literatur 1984, war Ehrengast der Villa Massimo in Rom 1997 und erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens 2010.
Heute lebt er als freier Schriftsteller in Braunschweig.
Cott veröffentlichte Erzählungen, Essays und Hörspiele, vor allem aber Gedichte. Einige seiner Gedichte wurden vertont. Viele seiner Gedichte werden begleitet von Graphiken (u.a. von Tomi Ungerer, Heinz Treiber und Raoul Wüstner) und befinden sich als bibliophile Bücher in öffentlichen wie privaten Sammlungen.
Cotts Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Literarische Lese- und Begegnungsreisen führten ihn unter anderem nach Russland, China, Polen, Israel, Spanien und Italien.