Altersarmut

Unbestritten ist, dass Altersarmut in Deutschland zunehmen wird. Das Ausscheiden der „Babyboomer“ aus dem Erwerbsleben – häufig durch Unterbrechungen der Erwerbsbiografie - wird diese verstärken. Laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gelten Menschen als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens verfügen. 

Im Jahr 2022 lag die Armutsgefährdungsquote für die Gesamtbevölkerung in Niedersachsen bei 17,1 Prozent. Für die Generation 65 plus lag sie bei 17,9 Prozent. Hier wird der Unterschied zwischen Männern (15,5%) und Frauen (20,0%) besonders deutlich.[1] Schon 2019 sind hier regionale Unterschiede sichtbar. In den kreisfreien Städten waren 20,3 Prozent und in den Landkreisen 14,4 Prozent der über 64-jährigen armutsgefährdet.

Die Grundsicherung im Alter in Niedersachsen erhielten im Jahr 2019 2,1 Prozent der Bevölkerung im Rentenalter. Dieses entspricht einem Anteil von 67000 Personen. Auch hier gibt es regionale Unterschiede: in den kreisfreie Städten lag der Anteil bei 3,6 Prozent, in den Landkreisen bei 1,7 Prozent.[2]

Zahlen zur Grundsicherung im Alter in Braunschweig entnehmen Sie bitte dieser Präsentation.PDF-Datei1,80 MB

 
[1] Landesamt für Statistik in Niedersachsen; Pressemitteilung Nr. 049 vom 22.05.2023
[2] Statistik.niedersachsen.de Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen2022

Unser Leitgedanke ist es, älteren Menschen in finanziellen Notlagen zu helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern und Teilhabe zu fördern.

Im Sinne einer solidarischen Gesellschaft soll jeder Mensch unabhängig von seinem Einkommen ein würdevolles Leben führen können.

Altersarmut ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die auch auf kommunaler Ebene in den Fokus genommen werden muss. Das entstehende Handlungskonzept soll als Leitfaden dienen, um gezielt Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut in Braunschweig zu entwickeln und umzusetzen. 

Die Stelle Altersarmut im Sozialreferat ist zuständig für die Steuerung und Koordination aller Aktivitäten im Rahmen des Handlungskonzeptes gegen Altersarmut. Sie sorgt für eine Vernetzung lokaler Einrichtungen, Organisationen und Behörden, fördert deren Zusammenarbeit und Synergieeffekte.

Hierzu lädt die Stadt 1x im Jahr zu einem großen Netzwerktreffen ein. Nach dem ersten Netzwerktreffen in 2023 gründete sich eine Steuerungsgruppe gegen Altersarmut, die sich mehrfach im Jahr trifft. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe sind aus vielen verschiedenen Institutionen zusammengekommen, um ein gemeinsames Handlungskonzept zu erarbeiten. 

Geschäftsordnung der SteuerungsgruppePDF-Datei358,41 kB

Tag der Senioren 2024

Der Stand des Sozialreferats zum Thema Altersarmut auf dem Tag der Senioren wurde mit großem Interesse besucht. Mit einem Quiz haben wir die Besucher und Besucherinnen an diesem Tag dazu animiert, ihr Wissen zu testen und vor allem zu erweitern. Hier ging es um Fragen rund um Unterstützungsmöglichkeiten in unserer Stadt. Bei vielen Seniorinnen und Senioren gab es beim Lesen der Lösungen in der Antwortkarte einen großen AHA- Effekt.

Umfrage 65+

Um ein Handlungskonzept erstellen zu können, ist die Situationsanalyse eine wichtige Basis. Dazu wurde eine Umfrage zur Beteiligung der Seniorinnen und Senioren 65+ zur Erfassung der aktuellen Situation von älteren Menschen in Braunschweig in Bezug auf Einkommen, Wohnverhältnissen, soziale Teilhabe und Gesundheit gestartet. Die Auswertung dieser Umfrage wird auch hier im ersten Quartal 2025 zu lesen sein. 

Umfrage: Leben in Braunschweig 65+PDF-Datei872,55 kB

Wir laden Sie herzlich ein, sich aktiv an der Entwicklung und Umsetzung des Handlungskonzeptes gegen Altersarmut zu beteiligen. Teilen Sie Ihre Ideen, Fragen, Anregungen und Erfahrungen mit uns. Kontaktieren Sie dazu gerne die Koordinationsstelle gegen Altersarmut unter der Telefonnummer: 0531 470-7372