Michaelisviertel
Ein Stück Altstadt an der Stadtmauer
Im Südwesten der Altstadt entstand eine Gemeinde, deren Bevölkerung überwiegend den unteren sozialen Schichten angehörte. Mittelpunkt ist die Michaeliskirche (1), die die Bewohner aus eigener Initiative errichteten und unterhielten. Der erste Kirchenbau wurde 1157 geweiht. Zusätzlich legte man einen Begräbnisplatz für Fremde, Verbannte und Arme an. Der Name Echternstraße (achtern = hinter) verweist auf die Lage zuhinterst an der Stadtmauer, die mit einem Rest am Prinzenweg (3) sowie mit einem Wehrturmstumpf und gedecktem Wehrgang (7) teilweise erhalten ist. Sie belegt mit dem hier noch offen geführten Graben den Verlauf der frühen Stadtbefestigung. Von Kriegsschäden wenig betroffen, blieb hier ein altes Quartier im städtebaulichen Zusammenhang erhalten, das als Traditionsinsel geschützt ist.
Es vermittelt anschaulich ein für Braunschweig bis zur Kriegszerstörung typisches Straßenbild mit einer dichten Bebauung aus mehreren Epochen. Entlang Güldenstraße, Prinzenweg und Echternstraße haben sich zahlreiche historisch wertvolle Gebäude, zumeist in Fachwerk, erhalten.