Riddagshausen
Dörfliche Siedlung vor den Toren des Klosters
Im Jahre 1145 gründeten Mönche aus Amelungsborn im Bereich einer älteren Siedlung das Zisterzienserkloster Riddagshausen, welches 1146 erstmals mit dem Namen „Ritdageshusen" (nach 1150: Riddageshusen) erwähnt wurde. Für den Siedlungsbereich im Nordwesten des weitläufig ummauerten Klosterbezirks (1) kam zu Beginn des 14. Jh. die Bezeichnung „Neuhof" auf.
In den Jahren 1546 und 1605 ist in Neuhof ein Vorwerk des Klosters, für 1605 sind außerdem 2 Ackerhöfe sowie 8 „Kothöfe" überliefert. In der 2. Hälfte des 17. Jh. entstand ein Rittergut. 1822 fasste man die Klosterdomäne und Neuhof in einer Gemeinde zusammen, die 1934 mit dem Namen Riddagshausen in das Stadtgebiet Braunschweigs eingemeindet wurde.
Die älteste Bebauung im ehemaligen Neuhof geht auf das 17. Jh. zurück und wird durch das bäuerliche Fachwerkhaus Johanniterstr. 7 (2) dokumentiert. Die Häuser Nehrkornweg 2 (3) und Am Kreuzteich 8 (4, ehem. Amtsgericht) stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Im späten 19. Jh. wurden Wohnhäuser in historisierendem Fachwerk (Stresemannstr. 3 und 4) (5) und ein massives Gebäude in städtischer Manier (Johanniterstr. 3) (6) errichtet. In den 1930er Jahren wurden von den Nationalsozialisten im Südosten des Klosterbezirks der ehem. „Reichsjägerhof" (7) und ein Bahnhof (8) in Fachwerkbauweise errichtet, sowie ein Umbau des bis 1744 zurückgehenden Gasthauses „Grüner Jäger" (9) vorgenommen.
Auf Privatinitiative sind 1968-1980 mehrere alte Bauernhäuser aus dem Braunschweiger Land in den Ortskern versetzt worden (10); die 1979 auf der Lünischhöhe errichtete Bockwindmühle (11) stammt aus Remlingen.
Von den ursprünglich zum Klosterbesitz gehörenden 28 Fischteichen sind 11 Teiche erhalten, diese stehen mit ihrer Umgebung seit 1936 unter Naturschutz und gelten seit 1965 als Europareservat.