Jüdisches Gemeindehaus
Das Jüdische Gemeindehaus wurde 1873-75 nach Entwurf von Constantin Uhde (1836-1905) zusammen mit der benachbarten Synagoge errichtet. Der sorgfältig gegliederte Backsteinbau im „byzantinischen“ Rundbogenstil folgt der Straßenkrümmung der Steinstraße zur Alten Knochenhauerstraße. Der mit einem schwach vortretenden Risalit betonte Eingang orientiert sich zum Eiermarkt. Als gestalterische Mittel dienen verschiedenfarbige Ziegel- und Natursteinelemente, ein Zickzackfries unterhalb der gekuppelten Fenster des Obergeschosses und ein galerieartig ausgebildetes Mezzanin, in dem Dreiergruppen von Fenstern mit Blendarkaden abwechseln. Das Gemeindehaus blieb im Gegensatz zur Synagoge unzerstört. 1938-45 wurde es zum Polizeirevier umfunktioniert. Danach beherbergte es verschiedene Ladengeschäfte und diente der Jüdischen Gemeinde als Bethaus. 1980-83 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes. Aufgrund steigenden Platzbedarfs wurde 2006 auf dem Hof des Gemeindehauses eine neue Synagoge gebaut, die 200 Personen Platz bietet. Steinstraße 4