Standort der Synagoge
Die »Neue Synagoge« in der Alten Knochenhauerstraße wurde 1873-75 von Constantin Uhde (1836-1905) zusammen mit dem Jüdischen Gemeindehaus errichtet. Die mit Zinnen bekrönte dreiteilige Fassade aus Dolomitquadern vereinte romanische und orientalisch anmutende Stilelemente. Zierformen des Gemeindehauses wie die gekuppelten Fenster mit gestelzten Rundbögen waren hier in gesteigerter Form zu finden.
Der Grundriss der Synagoge, die über eine zur Straße nicht sichtbare Lichtkuppel verfügte, bestand aus dem quer gelagerten Vorbau mit mittlerem Männereingang und seitlichem Fraueneingang, der zu den Emporen führte. Daran schloss sich der annähernd quadratische Kultraum mit halbrunder Apsis an.
In der Progromnacht des 9. November 1938 wurde auch die Braunschweiger Synagoge schwer verwüstet und teilweise gesprengt. 1940 wurde sie abgebrochen. An ihre Stelle trat ein Luftschutzbunker, der später noch mit einer Fachwerk-Scheinfassade verkleidet werden sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Bunker von 1945-63 als Notunterkunft. Zum 100-jährigen Jubiläum der Synagogen-Weihe 1975 wurde eine Gedenktafel am Bunker angebracht.
Alte Knochenhauerstraße 1, 1A