Agnes Wilhelmine Luise Pockels
geboren am 14.02.1862 • gestorben 21.11.1935
An der Kasernenstraße stand das Haus, in dem Agnes Pockels von 1906 bis 1922 mit ihren Eltern lebte.
Agnes Pockels, geboren in Venedig, besuchte 1872-1877 in Braunschweig die städtische höhere Mädchenschule, das heutige Gymnasium Kleine Burg. Da sie als Frau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem Universitätsstudium ausgeschlossen war, erwarb sie sich autodidaktisch physikalische und mathematische Grundkenntnisse. Praktische Versuche führte sie in der häuslichen Küche durch. 1881 entdeckte sie die Veränderlichkeit der Oberflächenspannung von Wasser beim Eintauchen fester Körper und entwickelte 1882 die so genannte „Schieberrinne“, eine Apparatur zur Messung der Oberflächenspannung von Flüssigkeiten.
Erst mit der Unterstützung durch den englischen Physiker Lord Rayleigh wurden ihre Forschungsergebnisse 1901 in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht und sie konnte im Physikalischen Institut der Technischen Hochschule Braunschweig arbeiten.
Ihre Arbeiten zur Methode der quantitativen Erforschung der Eigenschaften von Grenzschichten fanden erst mit der Verleihung des „Laura-Leonhard-Preises“ 1932 allgemein Anerkennung. Im gleichen Jahr verlieh ihr die Technische Hochschule Braunschweig als erster Frau die Ehrendoktorwürde.
Agnes Pockels starb 1935 in Braunschweig.
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