Alexander David
geboren am 17.01.1687 • gestorben 14.10.1765
In dem Haus Kohlmarkt 16 lebte der herzogliche Hoflieferant Alexander David. Nach der Vertreibung der Juden im Mittelalter war Alexander David 1707 der erste Jude, der wieder Wohnrecht in Braunschweig erhielt. Als Groß- und Fernhandelskaufmann versorgte er den herzoglichen Hof mit besonderen Waren. 1729 konnte er das Grundstück Kohlmarkt 16, die „Alte Münze“, erwerben, obwohl den Juden bis dahin der Besitz von Grund und Boden verboten war. Im Hinterhaus richtete Alexander David eine Synagoge ein, die er mit wertvollen Handschriften und Kultgegenständen ausstattete. Am Kohlmarkt siedelten sich weitere jüdische Geschäftsleute an. Alexander Davids Haus wurde zum Kristallisationspunkt jüdischen Lebens in der Stadt. 1756 kaufte Alexander David das Haus Kohlmarkt 12 zur Errichtung einer größeren Synagoge im Hof des Gebäudes. Nach seinem Tode ging das Haus in den Besitz der Jüdischen Gemeinde über. Die Synagoge wurde 1790 durch einen Neubau ersetzt, 1840 renoviert und bis zum Bau der neuen Synagoge an der Alten Knochenhauerstraße im Jahr 1875 genutzt. Die Ausstattungsgegenstände von Alexander Davids Haussynagoge schenkte die Jüdische Gemeinde 1891 dem damaligen Vaterlän-dischen Museum (heute Braunschweigisches Landesmuseum) zu seiner Gründung. Sie bilden den Grundstock der Judaica Sammlung des heutigen Braunschweigischen Landesmuseums.