Constantin Uhde
geboren am 23.03.1836 • gestorben 31.05.1905
1836 in Braunschweig geboren, studierte Constantin Uhde nach dem Schulbesuch am Martino-Katharineum ab 1854 Bauwissenschaften am Collegium Carolinum, dem Vorläufer der heutigen TU Braunschweig. Anschließend war er ab 1857 in der Herzoglichen Baudirektion sowie der Herzoglichen Eisenbahnverwaltung als Ingenieur tätig.
1871, nach sechsjähriger Dozententätigkeit am Collegium Carolinum, wurde Uhde zum Professor für Antike Baukunst berufen und übte diese Tätigkeit bis zum Jahre 1901 aus. Studienfahrten nach Italien vertieften seine Kenntnisse der Architektur der Antike und der Renaissance. Ab 1868 freiberuflich als Architekt mit Entwurfs- und Bauaufträgen in Braunschweig befasst, prägte Uhde durch zahlreiche Bauten das Stadtbild. Constantin Uhde war der bedeutendste Vertreter der Neorenaissance in Braunschweig.
Zu seinen Hauptwerken zählen die Braunschweiger Synagoge, die in der Pogrom-Nacht am 9. November 1938 schwer beschädigt und 1940 abgerissen wurde,und das Jüdische Gemeindehaus (1873–1875), der Neubau des Collegium Carolinum (1877), die Villa Rimpau und die Villa Löbbecke (1881), die Häuser Gaußstraße und Jerusalemstraße (1882), das Haus zur Sonne (1885), die Cramer von Clausbruchsche Villa, heute St. Vinzenz Krankenhaus (1889), das Bankhaus Löbbecke (1892) sowie die Synagoge in Wolfenbüttel (1893).
Mit seinen Stadt- und Vorstadtvillen des städtischen Grüngürtels der ehemaligen Wallanlagen setzte Uhde Maßstäbe für gründerzeitlich-bürgerliches Bauen in der sich entwickelnden Großstadt. Er zählte neben Peter Joseph Krahe und Carl Theodor Ottmer zu den bedeutendsten Braunschweiger Architekten des 19. Jahrhunderts.