Die Sandwüste

Luftbild des Stadtbezirks Schunteraue, die Sandwüste befindet sich oben links.© Dieter Heitefuss

Im Jahre 1924 wurde der bisherige Exerzierplatz der Stadt Braunschweig von der Salzdahlumer Straße auf das Gelände an der Kralenriede verlegt. Dem Reichswehrministerium wurde nach großen Schwierigkeiten 65,8 ha enteignetes Land zur Verfügung gestellt. Die Braunschweiger Garnisonen begannen im Herbst 1926 mit den Übungen. Nach dem Kriegsende 1945 wurde ein Teil des Geländes mit Behelfsheimen bebaut.

Die "Sandwüste" ist die Stelle, an der die Stadtgrenze in einem kleinen Dreieck über die Autobahn springt und wo der Schienenstrang der Eisenbahnstrecke Braunschweig Gifhorn unter dem Breiten Betonband der Autostraße herführt (Braunschweiger Zeitung am 20. Mai 1960). Der Siedlungsteil führt amtlicherseits seit 1981 den Namen Sandwüste nicht mehr. Doch noch heute gibt es den Schützenverein Sandwüste mit seinem Schützen- und Musikheim an der Fridtjof-Nansen-Straße.

Die Umstände waren hart, die Infrastruktur auf diesem baulichen Neuland noch nicht vorhanden, die ersten festen Häuser zunächst nicht genehmigt. Die Zufahrten waren schlecht; die Straßen nicht befestigt. Das Wasser kam aus Brunnen; die maschinelle Vorrichtung zum Hochpumpen mussten in jedem Haus geschaffen werden. Kanalisation gab es ebenfalls noch nicht; Sickergruben mussten angelegt werden. Nur die Stromversorgung war vorhanden. Das Land war als Siedlungsland begehrt. Kein Wunder - hatten doch die Leute beinahe seit Kriegsende dort schon auf schnell - und wild - angelegten Gartengrundstücken gelebt.

Der Rodelberg

Im Juli 1964 in der feierte die im November 1954 gegründete Siedlergemeinschaft Sandwüste ihr zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit fand die Abtragung der Schlossruine und der Anschüttung des späteren "Rodelberges" statt, welcher 2005 bei der Suche nach Reststücken des Schlosses teilweise wieder abgetragen wurde.

Rodelberg in der Sandwüste.© Ursula Germer
Stele mit der Inschrift "Rodelberg, aufgeschüttet mit den Trümmern der Schlossruine"© Helmut Meyer

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