Geschichte Stöckheims
Der Stadtteil Stöckheim wurde im Rahmen der Gebietsreform 1974 in die Stadt Braunschweig eingemeindet. Stöckheim findet seine erste urkundliche Erwähnung in der Königsurkunde Heinrichs II. aus dem Jahre 1007, in der die Gründung des Klosters Steterburg verankert ist. Somit schaut Stöckheim auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Der Name Stöckheim deutet auf einen alten fränkischen Lagerplatz (engl."stock": Vorrat-Lager) hin. Das Grundwort "-heim" lässt auf einen Siedlungsplatz schon im 8.Jh. schließen. Bodenfunde an verschiedenen Stellen der Gemarkung von Stöckheim deuten auf eine sehr frühe Besiedlung bis in die ältere Steinzeit hin. Das eingemeindete ehemalige Bauerndorf liegt südlich von Braunschweig auf halbem Wege nach Wolfenbüttel. Wegen dieser Lage zwischen den Herzogsitzen Salzdahlum, Braunschweig und Wolfenbüttel, die im 17.Jh. durch den sog. Herrschaftlichen Weg verbunden wurden, hat das Dorf eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In dem alten Dorfkern findet man noch drei schöne große Dreiseithöfe - ehemalige Meierhöfe - und eine Reihe von gut erhaltenen Kotsassenhöfen. Auf einer kleinen Anhöhe über der Oker liegt die alte Dorfkirche mit spätromanischem Turm. Weitere besondere Gebäude im Dorf sind das barocke Große Weghaus, der Schriftsassenhof mit seinem Herrenhaus im Barockstil und dem Rokokopavillon und die Jugendstil-Villa, Alter Platz 5. Von historischer Bedeutung für Stöckheim sind an der südlichen Gemarkungsgrenze zu Wolfenbüttel das Sternhaus, das Hohe Gericht und der Schwedendamm. Die ersten Karten von der Gemeinde Stöckheim aus den Jahren 1752 und 1767 geben Aufschluss über die ursprüngliche Dorfstruktur. So hat sich Stöckheim aus einem ehemaligen Reihendorf (die großen Acker- und Meierhöfe lagen in Reihe an der Oker) zu einem Sackgassendorf entwickelt. Der Name Stöckheims hat in den Urkunden vielfältige Abwandlungen erfahren: Stokkem (1007), Stokhem (1169), Stockem (1169), Capelstockem (1220), Kapenstockem (1250), Kapelstöckheim (1273), Calbe Stockem (1566), Lutgen Stöcken (1641), Cabel Stocken (1752) und Kleinen Stöckheim (1767), wobei sich der heutige Name mit einer kleinen Abwandlung seit 250 Jahren gehalten hat.
Rudolf Zehfuß