Thune

Wappen von Thune

Thune entwickelte sich im Anschluß an die Burg "Castrum Thune", die zu den Schunterbefestigungen des 9./10. Jahrhunderts gehörte und erstmals 1273 urkundlich erwähnt wird. Nachdem die Burg mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, wurde sie 1492 zerstört und 1576 als "wüst" bezeichnet. Wahrscheinlich hat Thune seinen Namen von der Burg erhalten. (1356 "dat slot de Thun", 1388 "Thün") Die Burgstelle nahm später ein vom Burgemeier bewohnter Ackerhof ein. Das Niedersachsenhaus dieses Ackerhofes Nr.ass 2 (erbaut 1771)wurde 1955 und 1967 in zwei Etappen abgerissen und an dieser Stelle das neue Wohnhaus Thunstraße 13 errichtet. Heute stehen auf dem Burgplatz das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr und der Kindergarten.

Das ehemalige Rittergut ist aus einem (anderen) dem Hofgerichtsassessor Schmerheim gehörigen Ackerhof (im Dorf Thunstr.23) entstanden, den Herzog August 1639 wegen treuer Dienste, seines Besitzers, von aller Dienstpflicht und allen Schatzungen befreite. Nach dem Archivgut des Niedersächsischen Staatsarchiv (8 Alt. Neubrück 39 ) wurde das Rittergut am 16. September 1693 von Georg Ernst von Jettebrock erworben. Er war Landrath und Dechant, des Stiftes St. Blasi in der Stadt Braunschweig. Der Getreue Jettebrock wurde von Rudolf August und Anthon Ulrich, Gebrüder Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, in die Matrikel der Ritterschaft versetzt und unter die Rittergüter des Landes aufgenommen. (1892 ist das Gut in der Matrikel gestrichen) Das Rittergut Thune war das kleinste Rittergut des Landes Braunschweig. Ab 1701 gab es mehrere Besitzer bis zur Zerstückelung des Gutes 1896. Hervorzuheben ist der bekannte Herzogl.Braunschweig- Lüneburgischen Hofrath und Leibmedicus Herr Heinrich Johann von Meibom, der seit 1754 Erbherr auf dem Rittergut zu Thune war, wo er am 12. Januar 1773 starb (geb.14.12.1717 i. Helmstedt). Er war der Enkel des berühmten deutschen Arztes Heinrich Meibom,( geb.1638 gest.1700) der die kleinen Talgdrüsen der Augenlieder und ihre Abführungsgänge entdeckt und zuerst in besonderer Schrift: "de vafis palpebrarum epistola" Helmstedt 1666 beschrieben hat, welche auch bis jetzt noch von ihm den Namen führen. Das Gut blieb nach dem Tode Heinrich Johann von Meiboms (1773) noch im Besitz der Familie, wurde dann aber verkauft an Major von Ehrenkrook, dessen Gattin die Tochter des Herrn Hofrath von Meibom war. 1786 verkaufte Major Ehrenkrook das Gut. an Major Riedelsen.- 1790 war Herr Cammerrath von Gebhardi Besitzer des Rittergutes und nach dem Hypothekenbuch von 1814 bis 1886 war es im Besitz der Familie Claus, wurde aber zwischenzeitlich von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet. Auf Grund des notariellen Kaufvertrages vom 23. November 1886 wurde Frau Kahmann geb. Salemon, Witwe des Gutsbesitzers Julius Kahmann zu Thune, Besitzerinn des Gutes.(Nr.ass5) Am 10. Juli 1891 ging der Besitz an Frau Eliese Marquard geb. Kahmann, Ehefrau des Königlichen Oberförsters, Otto Marquard zu Dickholzen über. Frau Kahmann verkaufte 1896 im Namen ihrer Tochter die Ländereien an Anbauern und andere Interessenten. Der Hofraum mit dem Wohnhaus und Nebenwohnhaus sowie der Garten (Nr.ass5) wurde von Herrn Heinrich Gaus erworben(ehemaliger Ackerhof Nr.ass1) Dieser verkaufte gleichzeitig das Grundstück seines Hofes an Herrn Franz Oppermann. Herr Gaus nahm die Hausnummer seines verkauften Grundstückes mit auf sein neues Domizil. Ab April 1900 hatte jetzt das ehemalige Gut die Nr.ass1.

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