Projekt "Vernetztes Gedächtnis"
Topografie der nationalsozialistischen Herrschaft in Braunschweig
Die Idee des "Vernetzten Gedächtnisses" ist zentraler Bestandteil des Gedenkstättenkonzeptes. Orte und Menschen, Geschichten und Erinnerungen werden in ein lebendiges Netzwerk eingebunden, damit ein offener Dialog über die Vergangenheit entstehen kann. Ausgangspunkt hierfür ist der Gedanke, dass sich historische Zeiten im Stadtraum an Orten festmachen lassen und dass an diesen Orten Geschichte vermittelt werden kann. Hierzu sollen die historischen Zusammenhänge, in denen diese Orte stehen, entdeckt und "freigelegt", dokumentiert und erläutert werden.
Stadtführer zum "Vernetzten Gedächtnis"
Um die historischen Orte als Orte des Nachdenkens und Gedenkens, Trauerns und Erinnerns lebendig werden zu lassen, müssen ihre Geschichten dokumentiert und erzählt werden; gemeinsam mit den teils vorhandenen materiellen Überresten sind diese bewahrten und mitgeteilten Erinnerungen die Grundlage des "Vernetzten Gedächtnisses".
Im Rahmen eines von städtischer Seite angeregten Kooperationsprojektes mit der Technischen Universität Braunschweig (TU) haben Studierende Forschungen zu den einzelnen Erinnerungsorten unternommen und auf diese Weise die Wissensbasis des "Vernetzten Gedächtnisses" erweitert. Die Ergebnisse der Recherche werden in einem Stadtführer zusammengestellt, der u.a. für thematische Rundgänge, die Spurensuche an einzelnen Orten oder schulische Projekte im Stadtraum genutzt werden kann.
Die an der TU erarbeiteten Materialien fließen darüber hinaus in ein weiteres Teilprojekt zum "Vernetzten Gedächtnis" ein: den im Internet abrufbaren, interaktiven Stadtplan zur Topografie der nationalsozialistischen Herrschaft in Braunschweig.
Dieses Projekt wurde unterstützt von der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE.
Kennzeichnung von Gedächtnisorten im Stadtbild
Durch die Markierung und Kennzeichnung der historischen Orte soll die Idee des "Vernetzten Gedächtnisses" in das Stadtbild übertragen werden. Dabei geht es nicht darum, mit Tafeln oder Beschilderungen Geschichte festzuschreiben. Ziel ist es vielmehr, den gegenwärtigen, realen Stadtraum als Raum des Dialogs mit der Vergangenheit zu gestalten. Stadt- und Geschichtserfahrung wird so nicht nur über durch die gezielte Orientierung mittels des Stadtführers bzw. virtuell über den Stadtplan im Internet, sondern auch durch die alltägliche, vielleicht zufällige Begegnung mit der Geschichte in der Stadt möglich. Um ein Kennzeichnungssystem zu entwickeln, das an wichtigen Orten der nationalsozialistischen Geschichte auf die Vergangenheit verweist und die Idee des "vernetzten Gedächtnisses" visualisiert, soll zukünftig der Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern gesucht werden. Formale Elemente eines Netzwerkes der Erinnerungen sollen definiert und in ein System von Kennzeichnungen/Schildern o.ä. umgesetzt werden, das auf angemessene, sensible Weise thematische Zusammenhänge zwischen verschiedenen Orten anschaulich macht.
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