Fachtag FGM-C

Am 7. Juni findet in Braunschweig ein interdisziplinärer Fachtag zum Thema "Weibliche Genitalverstümmelung in Medizin, Beratung, Prävention - Eine Weiterbildung für Fachkräfte" statt.

© Büro für Migrationsfragen

Weibliche Genitalverstümmelung in Medizin, Beratung, Prävention

  • FGM/C umfasst die Praktiken, bei denen die äußeren weiblichen Genitalien teilweise oder vollständig entfernt werden.
  • FGM/C wird weltweit praktiziert.
  • 200 Millionen Frauen und Mädchen sind weltweit betroffen (Schätzung UNICEF)
  • Es wird von 75 000 betroffenen und 20 000 gefährdeten Frauen und Mädchen in Deutschland ausgegangen(Dunkelfeldstudie TDF 2020)
  • FGM/C hat für die betroffenen Mächen und Frauen lebenslange Folgen und kann zu erheblichen Beschwerden und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
  • FGM/C hat körperliche, psychologische und soziale Konsequenzen

Weiterbildung für Fachkräfte 

Mittwoch, 7. Juni 2023, 13 – 17 Uhr

Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1,38106 Braunschweig

Kostenlose Teilnahme

Anmeldung bis zum 26.5.2023

Bitte bei der Anmeldung Name, Institution und ausgewählten Workshop nennen: FachtagFGMbraunschweigde

Veranstaltungsfaltblatt als PDF-DateiPDF-Datei1,49 MB

Programmablauf

13.00 Uhr Begrüßung

13.10 Uhr                          
Einführung: FGM/C in Deutschland 
Melek Gültepe und Dr. Iris Witt

13.30 Uhr
Impulsreferat: Interventionsketten, Unterstützungs- und Schutzstrukturen 
Abadjayé Gwladys Awo 
Vorstandsvorsitzende von LESSAN e. V.

14.00 Uhr
Die Stimmen der Betroffenen
Mona Habib Allah vom Verein
„Mein Körper gehört mir!“ e.V.

14.45 Pause

15.00-17.00 Uhr Workshops
(Workshop bitte bei der Anmeldung auswählen)

Workshop 1

Rechtliche Rahmenbedingungen

Prävention/ Kinderschutz

Workshop 2

FGM/C in Schwangerschaft 
und unter der Geburt

Möglichkeiten der anatomischen Rekonstruktion

Workshop 3

FGM/C im Asylverfahren

FGM/C in Beratung und Betreuung

Workshops

WORKSHOP 1

Kinder wirksam schützen

Referentin: Dr. Idah Nabateregga

Zielgruppe: Fachkräfte aus Schulen, Kitas, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, bzw. der Offenen Jugendarbeit und der Prävention, Polizei, Staatsanwaltschaft, Erziehungsberatungsstellen

Im Anschluss an das Referat ist Zeit für einen gemeinsamen Austausch zu den Themen Kinderschutz, kultursensible Elternarbeit und Möglichkeiten der Prävention. Erste Ansätze für ein interdisziplinäres Vorgehen für Braunschweig können miteinander diskutiert und erarbeitet werden.

WORKSHOP 2

FGM/C in Schwangerschaft und unter der Geburt

Referentin: Dr. Elke Schrage

Was kann Medizin tun? Möglichkeiten der anatomischen Rekonstruktion

Referent: PD Dr. Dan mon O’Dey

Zielgruppe: Medizinisches und geburtshilfliches Fachpersonal

Im Anschluss an die Vorträge stehen die Referierenden für die Beantwortung fachlicher Fragen zur Verfügung. Fortbildungspunkte sind beantragt.

WORKSHOP 3

FGM/C im Asylverfahren

Referentin: RAin Petra Schaeffer

Hinweise für einen kultursensiblen Umgang mit betroffenen Frauen 

Mitglieder des Vereins „Mein Körper gehört mir!“ e.V., werden aus der Beratungspraxis berichten und Fragen beantworten.

Zielgruppe: Fachkräfte aus dem Beratungskontext, aus Geflüchteten-Unterkünften, Aufnahmebehörden und aus Einrichtungen der psychosozialen Betreuung und Begleitung

Im Anschluss können Fragen rund um die rechtliche Einordnung und Praxis beantwortet werden und es gibt die Möglichkeit, sich zu einem kultursensiblen Umgang mit von FGM/C-betroffenen Frauen auszutauschen.

Informationen zu den Referierenden

Frau Dr. Witt ist Fachärztin im Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig und Mitglied in der Projektgruppe "FGM/C in Braunschweig".

Frau  Gültepe ist Gynäkologin im Klinikum Marienstift und Mitglied in der Projektgruppe "FGM/C in Braunschweig".

Frau Awo ist Vorstandsvorsitzende von LESSAN e. V. (Öffnet in einem neuen Tab) Der Verein führt seit Jahren von der EU kofinanzierte Projekte gegen weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung durch und hat sich maßgeblich für den Schutzbrief für gefährdete Mädchen eingesetzt.

Frau Dr.  Nabateregga arbeitet nebenberuflich als selbständige Beraterin und Dozentin zum Thema „Weibliche Genitalverstümmelung/ Beschneidung“ - FGM/C im Bereich der Prävention und Intervention, sowie des Schutzes. https://www.nabateregga.de/ (Öffnet in einem neuen Tab)

Frau Dr. Schrage war viele Jahre als Gynäkologin in Braunschweig tätig, hat betroffene Frauen ambulant rund um die Geburt begleitet und sich für die Sensibilisierung in Bezug auf FGM-C eingesetzt.

Herr Dr. O´Dey ist Leiter des Zentrums für rekonstruktive Chirurgie weiblicher Geschlechtsmerkmale am Luisenhospital (Öffnet in einem neuen Tab) in Aachen und hat sich auf die komplexe Rekonstruktion der durch FGM-C beeinträchtigten Sexualorgane spezialisiert. Sein Vorgehen gilt in Deutschland als bahnbrechend.

Frau Schaeffer ist Fachanwältin im Familienrecht in der Anwaltskanzlei H/U/S. Sie vertritt Opfer von Gewalttaten strafrechtlich und begleitet mit dem Schwerpunkt Ausländerrecht seit vielen Jahren Menschen im Asylverfahren.

Frau Habib Allah gehört zum Verein "Mein Körper gehört mir!" und begleitet betroffene Frauen zusammen mit ehrenamtlich engagierten Vereinsmitgliedern.

Veranstaltet durch:

Stadt Braunschweig
Büro für Migrationsfragen
Gleichstellungsreferat
Gesundheitsamt

Mit Unterstützung von:
Krankenhaus Marienstift
Haus der Kulturen Braunschweig e.V.
Hebammenzentrale Braunschweig
Verein „Mein Körper gehört mir“ e.V.
Braunschweiger Aidshilfe e.V.
pro familia Braunschweig
Der Kinderschutzbund OV Braunschweig e.V.

Kontakt:

Projektgruppe FGM/C Braunschweig
Ulrike Adam
stellv. Gleichstellungsbeauftragte
der Stadt Braunschweig
0531 470 22 16

Erläuterungen und Hinweise