Mythen über Stadttauben
Mythos „Tauben machen krank“
Grundsätzlich können alle Lebewesen Träger von Krankheitserregern sein. Daher stellen Stadttauben keine größere Gesundheitsgefahr für den Menschen dar als andere Tiere.
Tauben können aber natürlich auch krank werden – besonders, wenn sie unter widrigen Bedingungen leben und durch Stress und Enge vermehrt Krankheiten ausgesetzt sind. Diese sind aber zum größten Teil tauben- oder vogelspezifisch und für den Menschen harmlos. Trotzdem sollte, wie auch beim Kontakt mit anderen Tieren, gelten: Fassen Sie kranke oder tote Tiere sowie deren Exkremente nicht ohne Handschuhe an bzw. reinigen und desinfizieren Sie ihre Hände anschließend gründlich. Bei der Reinigung von stark mit Taubenkot verschmutzen Flächen sollten Atemschutzmasken getragen werden, da getrockneter Kot und Federstäube aufgewirbelt und eingeatmet werden können. Einen Grund für Angst vor den Stadttauben gibt es aber nicht!
Mythos „Taubenkot ist ätzend und zerstört Gebäude“
Die Technische Universität Darmstadt hat im Jahr 2004 den Einfluss von Taubenkot und dessen Abbauprodukten auf Baustoffoberflächen überprüft (TU Darmstadt 2004[1]). Taubenkot wurde auf seinen Säuregehalt untersucht sowie auf seine Wirkung auf Materialien: Der pH-Wert des frischen Kotes liegt zwischen 5,5 und 5,8 (der PH-Wert der menschlichen Haut liegt zwischen 5,4 und 5,9). Die Veränderungen von Baustoffen durch die Einwirkung von Taubenkot wurde unter dem Mikroskop betrachtet. Mineralische Baustoffe zeigen keine Beeinflussung durch den Kot. Auf Blechen, wie Kupferblech sowie verzinktem oder lackiertem Stahlblech verursachte Taubenkot Fleckenbildungen und beschleunigte die Alterung bzw. begünstigt die Korrosion.
[1] TU Darmstadt (2004) „Einfluss von Taubenkot auf die Oberfläche von Baustoffen - Prüfungsbericht Nr. 195.04“, https://www.tierrechte.de/wp-content/uploads/2019/04/gutachtenbaustoffe.pdf