Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Bila Zerkwa

Das Wappen der Stadt Bila Zerkwa zeigt einen goldenen Bogen mit gespannter Bogensehne, auf dem drei goldene Pfeile nach oben zeigen. Einst war sie ein Symbol der Festungsstadt.© Stadt Bila Zerkwa

Bila Zerkwa ist eine zentralukrainische Stadt, die mit 16 umliegenden Gemeinden die gleichnamige Gebietskörperschaft Bila Zerkwa mit insgesamt etwa 220.000 Einwohnern bildet. Die Stadt liegt am Ufer des Ros, rund 85 Kilometer südwestlich von Kiew. 

Bila Zerkwa wurde 1032 vom Kiewer Großfürst Jaroslaw I. als Verteidigungsposten gegen nomadische Stämme gegründet. Der Name der Stadt bedeutet „Weiße Kirche“ und bezieht sich wahrscheinlich auf die mittelalterliche Jurijew-Kathedrale, die weiß gestrichen war. 

Wichtige Wirtschaftssektoren sind die Herstellung von Papier- und Kunststofferzeugnissen, die pharmazeutische Industrie, die Lebensmittelverarbeitung, der Maschinen- und Gerätebau, die Möbelherstellung und die Kreativwirtschaft. Bedeutende Unternehmen sind Premiori (Reifenherstellung), Biofarma (Pharmazeutika und medizinische Produkte) sowie Mareren (Lebensmittelherstellung). 

In Bila Zerkwa gibt es eine agrarwissenschaftliche Universität, eine multidisziplinäre Bildungseinrichtung mit mehr als 5.500 ukrainischen und ausländischen Studierenden in 19 Fachrichtungen an den sechs folgenden Fakultäten: Agro-Biotechnologie, Biotechnologie, Ökologie, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaft und Linguistik sowie Veterinärmedizin. Gleichzeitig ist sie ein regionales Universitätszentrum, an das Abteilungen angegliedert sind, die mit den hiesigen Berufsbildenden Schulen vergleichbar sind. 

Die Kulturlandschaft Bila Zerkwa wird durch das dort ansässige Kiewer Akademische Regionaltheater von Sagsagansky, verschiedene Museen, architekturlandschaftlich bedeutende Monumente, Kunst- und Kulturfestivals sowie viele Parks und Gärten mit Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geprägt.

Erwähnenswert ist die am nordwestlichen Stadtrand gelegene Gartenanlage „Dendrologischer Park Oleksandriia", der Ende des 18. Jahrhunderts als Landsitz der polnischen Grafen Branytski gegründet. Heute steht er unter der Schirmherrschaft der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine steht. Der Landschaftspark ist ein wichtiges Zentrum für die wissenschaftliche Forschung der Akademie zur Einführung und Akklimatisierung von Pflanzen. Das Arboretum befindet sich auf einer Fläche von 297 Hektar an den Ufern des Flusses Ros.

Solidaritätspartnerschaft

Der Stadt Braunschweig ist es ein wichtiges Anliegen, den Menschen in der Ukraine solidarisch zur Seite zu stehen und die Geflüchteten in Braunschweig zu unterstützen. Aus diesem Grund ist die Stadt im Jahr 2022 dem deutsch-ukrainischen Städtenetzwerk beigetreten, für das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen hat. Über dieses Netzwerk erfolgte schnell eine Kontaktanbahnung mit der Stadt Bila Zerkwa, die ca. 1.600 km entfernt liegt und ähnlich historisch gewachsen ist wie Braunschweig. Zwischen beiden Städten bestehen Anknüpfungspunkte in wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht.  

Bislang blieb Bila Zerkwa von größeren Zerstörungen verschont. Allerdings ist die Stadt Anlaufstelle für viele Binnenflüchtlinge und ebenfalls stark von den Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur betroffen. 

Die Solidaritätspartnerschaft besteht seit dem 14. Dezember 2022 und bestärkt, dass beide Städte solidarisch zueinanderstehen und sich im Rahmen ihrer Befugnisse und Möglichkeiten unterstützen. Aufgrund der aktuellen humanitären Notsituation in der Ukraine liegt der Schwerpunkt dieser Solidaritätspartnerschaft zunächst auf der Unterstützung der Stadt Bila Zerkwa durch die Stadt Braunschweig, die Zivilgesellschaft und andere Akteure.

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