Geschichte
Wappenbeschreibung
Die Farbe Rot-Gelb erinnert an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig.
Das Schiff weist darauf hin, dass Melverode ein Hafenort an dem wichtigen Nord-Süd-Handelsweg der damals noch schiffbaren Oker war.
Die drei Kugeln im Segel symbolisieren eine humanitäre Tat des heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Schiffer und Kaufleute.
Melverode ist älter als 1100 Jahre und gehört somit zu den ältesten Siedlungsplätzen der Region.
Als sogenanntes „-rode“ Dorf in der ersten Hälfte des 9.Jh. entstanden, ist es mindestens so alt wie das ehemalige Dorf Altewiek (heute Magniviertel).
Namensgeber und erster Grundherr von Melverode war möglicherweise ein Graf, mit Vornamen „Meinolf“, welcher nach Beendigung der Sachsenkriege; der die Landnahme und die Christianisierung folgten, mit einer „Rodeerlaubnis“ für seine Vasallendienste entlohnt wurde.
Ins Blickfeld der belegten Geschichte rückt Melverode erst, als Ende des 10.Jh. einer der großen Grundbesitzer in unserer Region, Graf Altmann von Oelsburg (heute ein Ortsteil von Ilsede/Peine) im Besitz der Steterburg (heute Teil von Salzgitter) war. Ohne männlichen Erben geblieben verfügte Graf Altmann, dass im Vorhof der Burg ein Jungfrauenstift eingerichtet werden sollte. Seine Gemahlin Hathewig und seine Tochter Frederunda gründeten daraufhin um das Jahr 1000 ein Kanonissenstift. Frederunda stattete das Stift mit ihrem Erbe aus und wurde dessen erste Äbtissin. Zum Grundbesitz gehörte neben 35 weiteren Orten auch „Meinoluesrode“, das heutige Melverode. Die nicht mehr erhaltene Gründungsurkunde von Steterburg wurde aber von König Heinrich II. am 24.Januar 1007 bestätigt. Damit gehört Melverode zu den 6 Orten (Harxbüttel, Veltenhof, Waggum, Rühme, Stöckheim) auf Braunschweiger Stadtgebiet, die am 24.Januar 2007 auf eine 1000 jährige erste urkundliche Erwähnung zurückblicken können.
Die exponierte Lage des Dorfes im fruchtbaren Lössbodengebiet zwischen dem nördlichen Harzvorland und Braunschweig, seine Nähe zur Oker und zur im Mittelalter wichtigen Nord-Süd-Handelsstraße (heute Leipziger Straße) werden der Grund dafür gewesen sein, dass für Melverode bis heute Siedlungskontinuität nachgewiesen werden kann und das bedeutendste Bauwerk von Melverode, die spätromanische St. Nicolai-Kirche, wahrscheinlich als Schiffer-u.Kaufmannskirche errichtet wurde.
Als herzogliches Dorf war Melverode, seit Gründung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg im Jahre 1235, fast immer von den politischen Auseinandersetzungen zwischen den ab dem 14.Jh. in Wolfenbüttel residierenden Landesherren und der nach größtmöglicher Unabhängigkeit strebenden Stadt Braunschweig betroffen. Das änderte sich erst 1671, als die Braunschweiger ihre Stadtfreiheit verloren und der Herzog begann, seine Residenz wieder nach Braunschweig zu verlegen. Von nun an nimmt Melverode an der allgemeinen Entwicklung im Herzogtum teil.
Als Folge der zunehmenden Industrialisierung siedeln sich um 1890, aus Platzmangel im Stadtgebiet, im Norden von Melverode einige Wirtschaftsbetriebe an. Es entsteht Neu-Melverode, eine kleine Wohnsiedlung mit Ein-u.Mehrfamilienhäusern. Eine Erweiterung erfolgt nach Ausbauplänen der Nationalsozialisten.
Am 01.04.1934 wird Melverode zur Stadt Braunschweig eingemeindet und verliert nach und nach seinen dörflichen Charakter. Der noch verbliebene alte Ortskern wird zwischen 1960 u.1980 durch den Abriss alter Höfe und der Errichtung moderner Wohnanlagen weitgehend zerstört.
Die Leipziger Straße teilt den Ort in einen westlichen (alten) und einen östlichen (neuen) Bereich.