Berner Straße

Die Bernerstraße verbindet heute die Grünewald- mit der Dürerstraße und das seit 1904. Heute muss nach fast 120 Jahren in der Straße der Abwassermischkanal durch getrennte Kanäle für Regen und Abwasser erneuert. Zusätzlich werden noch Rohre für die Fernwärme verlegt.

Der Namensgeber der Straße war Oberstleutnant Karl Berner geb. am 28.05.1785 in Homberg gest. am 09.10.1862 in Braunschweig. Seit 1809 trat er bei Herzog Wilhelm als Offiziersanwärter in dessen Freikorps.1835 erfand er ein zweiläufiges Percussionsgewehr (Vorderlader mit Schlagbolzen und Zündhütchen). Auf dem von ihm angelegten Schießplatz am Nußberg wurde 1865 ein Denkmal errichtet, welches 1934 dem Bau des Thingplatzes weichen musste.

1904 war die Bebauung bis zur Nordseite des Stadtparks vorgedrungen und die Bernerstr. eine zusätzliche Süd-Nordverbindung geschaffen.

Zwischen 1904 und 1908 wurde die Straße mit viergeschossigen Wohnhäusern bebaut Die Häuser Nr.1 – 8 wurden alle von demselben Architekten A. Böller errichtet. Die Bauten an der Ostseite 6 - 8 wurden von ihm in einen Gesamtentwurf vereinigt ebenso die auf der Westseite 1 -5. Die Fassaden mit ihren Vor- und Rücksprüngen, Erker angefügten Balkons und Jugendstildekors und unter-schiedlichen Materialien (Holz, Glas, Putz und Ziegel) stellen einen Wert für die Stadtbaugeschichte dar und somit besteht für das gesamte Straßenbild ein öffentliches Interesse.

In Bernerstr. 7 lebte viele Jahre Max Guhrauer, der letzte Vorsteher der jüdischen Gemeinde Braunschweigs, 1943 starb er in Theresienstadt. Auch der Lehrer und Hockey Trainerlegende des BTHC Otbert Krüger ist in der Bernerstr. 7 aufgewachsen und hat später die Wohnung seiner Eltern bezogen. 

Pastor Rudolf Schwarze berichtete in seiner Chronik über die Paulikirche dass er in der Zeit vom 11.2.- 11.3.1944 76 Gemeindmitglieder zu beerdigen hatte. 1945 musste er seine Pfarrwohnung in der Bernerstr. 3 für die Britische Besatzung räumen.

Nach dem zweiten Weltkrieg haben in der Bernerstr. 2 der General a. D. Helmut Felmy und später bei seinen Tanten der Schauspieler Hansjörg Felmy und in Nr. 7 der Intendant des Staatstheaters Wolfgang Gropper gewohnt. 

Zum 120ten Jubiläum 2024 sind wahrscheinlich die Straßenarbeiten abgeschlossen und die Straßendecke mit Kopfsteinpflaster ausgerüstet und dann könnte auch der Flohmarkt wieder stattfinden.

Erläuterungen und Hinweise