Helmstedter Str. 6/7
Helmstedterstr. 6 und 7
Die Häuser Helmstedter Straße 6 und 7 schließen direkt westlich an die Bauten der hier abzweigenden Howaldtstraße an. Mit flach vortretendem mittleren Gebäudeteil und dem symmetrischem Fassadenaufbau steht das verputzte Fachwerkhaus Nr.6 in der Tradition einfacher Innenstadt-häuser und scheint an dieser Stelle um 1860 als eines der frühen Vor-stadthäuser errichtet worden zu sein. Das schmale, nach hinten abkni-ckende Grundstück zwischen Helmstedter und Howaldtstraße wurde 1876 mit einem ebenso schmalen zweigeschossigen Wohnhaus über geknicktem Grundriss bebaut (Helmstedter Straße 7), das als Ziegelbau mit seinen romanisch/gotischen Formelementen sowohl norddeutsche Backsteingotik als auch den Haustyp der Braunschweiger Kemenate zitiert. R. Zinkeisen war für diese Bauten Architekt und Bauherr. Das zu-rückliegende Nachbarhaus Howaldtstr.1 hat im ersten Weltkrieg im Hinblick auf die Materialknappheit einen Stromanschluss aus Eisen erhalten, der noch bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts bestanden hat. 1938 zog Günter Gaus mit seinen Eltern in das Haus Helmstedterstr.3, wo seine Eltern einen Gemüseladen betrieben. Nach 1952 wurde dieser Laden in eine ehemalige Garage von Nr. 6 verlegt. Der am 23. November 1929 geborene Günter Gaus machte 1949 sein Abitur in der Gaußschule, war von 1969 bis 1973 Chefredakteur des "Spiegels", dann Staatssekretär ins Bundeskanzleramt, ehe er 1974 als Botschafter ("Ständiger Vertreter") bis 1981 nach Ost Berlin wechselte. Am 15. Mal 2004 verstarb Günter Gaus an einem Krebsleiden.