Kemenaten: Was ist erhalten?

Was ist erhalten?

Von den zahlreichen Kemenaten, die es einst in Braunschweig gegeben hat, sind heute nur wenige erhalten. Mit der äußerst verdienstvollen Sanierung und modernen Ergänzung des nun als »Jakob-Kemenate« bezeichneten Steinwerks hinter der Jakob-Kapelle ist nicht nur ein Muster-beispiel für den Umgang mit historischer Bausubstanz geschaffen, sondern auch das Interesse für diese Gebäudegattung neu entfacht worden.

Die Kemenaten werden unsichtbar.

Die Kemenaten wurden im Verlauf der Jahrhunderte vielfach umgebaut, aufgestockt oder durch Anbauten verdeckt. In die Fassaden setzte man je nach dem gerade herrschenden Zeitgeschmack neue und oft größere Fensterrahmungen ein. Die ursprünglichen, mit dem Giebel zur Straße weisenden Vorderhäuser aus Fachwerk ersetzte man im Spätmittelalter restlos durch traufständige Gebäude. Mit der Schaffung geschlossener Straßenfronten waren die Kemenaten von der Straße aus nicht mehr sichtbar. Die steinernen Vorderhäuser und die Tor-Seitenflügel wurden häufig mit Fachwerk aufgestockt und in der frühen Neuzeit zu einheitlich wirkenden Renaissance- oder Barockbauten umgestaltet.

Der Krieg hinterlässt Ruinen.

Im 2. Weltkrieg wurde die Innenstadt Braunschweigs, hauptsächlich durch den Feuersturm des 15. Oktober 1944, weitgehend zerstört. Damit kamen zahlreiche Kemenaten und weitere mittelalterliche Gebäudereste zum Vorschein, die längst vergessen waren. Leider wurden diese aus heutiger Sicht wertvollen Ruinen fast vollständig abgetragen. Lediglich neun Kemenaten sind heute mehr oder weniger gut erhalten geblieben, weitere Reste könnten aber in Kellern oder auf unbebauten Flächen im Boden noch vorhanden sein.

Im Mittelalter hat es ganz viele Kemenaten gegeben. Aber das ist lange her. Die meisten sind umgebaut worden oder im Krieg zerstört worden. Die Ruinen hat man dann abgerissen. Ein paar Kemenaten gibt es aber noch, so wie diese, die man wieder besonders schön gemacht hat.

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