Kundenentwicklung
Die dargestellte Grafik veranschaulicht die Aktivitäten der Jugendsozialarbeit mit ihren Kund*innen, aufgeteilt nach den verschiedenen Angeboten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Zahl allein nicht den tatsächlichen Umfang der Zusammenarbeit widerspiegelt. Daher wurden für jedes Angebot Legenden erstellt. Die Grafik dient in erster Linie dazu, die Entwicklung der bedienten Bedürfnisse darzustellen, nicht den damit verbundenen Aufwand oder Erfolg.
Es wird nicht berücksichtigt, dass beispielsweise die Schülerinnen und Schüler der Praxisklassen an etwa 200 Schultagen über viele Stunden engen Kontakt zur Jugendsozialarbeit haben, zugleich jedoch meist in Gruppen gearbeitet wird. Die Begleitung durch die Kompetenzagentur stellt hingegen meist Einzelfallarbeit dar, mit im Durchschnitt weniger Kontaktzeiten, aber sehr intensiv.
Darüber hinaus muss beachtet werden, dass es Kund*innen geben kann, die gleichzeitig von mehreren Angeboten der Jugendsozialarbeit profitieren, wie beispielsweise Kund*innen der Kommunalen Schulsozialarbeit, die auch die Kleine Sprachschule nutzen können.
Zur Orientierung ist auch die Anzahl der jungen Braunschweiger*innen im Alter von einschließlich 11 bis einschließlich 26 Jahren aufgeführt, dem Alter der Zielgruppe der Jugendsozialarbeit.
Koordinierungsstelle Schulverweigerung – Die 2. Chance:
Der/die ideale Kund*in hat mehr als fünf unentschuldigte Fehltage und lebt in Braunschweig. Als "Intensivkund*innen" zählen wir ausschließlich abgeschlossene Case-Management-Fälle eines Jahres. Nicht mitgezählt wird unsere Erfolgsquote von ca. 80 %, Veranstaltungen mit Kooperationspartnern zur Sensibilisierung für das Thema und über die angebotenen Abläufe, die aufwändige Koordinierung aller eingehenden Meldungen mit anderen Akteuren des Fachbereichs und des Ordnungsamtes (ca. 350/Jahr), Einzelberatungen und Anfragen von Schulen.
Kompetenzagentur:
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde kann Übergänge nicht selbstständig gestalten, hat langfristig kein Unterstützungssystem zur Verfügung und ist von Armut bedroht oder bezieht Sozialleistungen. Als "Intensivkund*innen" zählen wir alle Personen mit mindestens einem persönlichen Beratungskontakt. Nicht mitgezählt wird die Ehrung für Hauptschulabsolvent*innen, Auftragsanalysen für das Bildungsbüro und unsere Kontaktversuche, die erfolglos bleiben oder bei denen eine Unterstützung nicht mehr benötigt wird.
Kompetenzagentur PLUS:
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde ist 15 – 27 Jahre alt, gilt als Entkoppelte/r oder Careleaver*in und steht ohne ein Unterstützungssystem an der Schwelle zur Selbstständigkeit. Als "Intensivkund*innen" zählen wir junge Menschen mit unterzeichneter Teilnahmebestätigung, die langfristig begleitet werden, regelmäßige Beratungen in Anspruch nehmen und individuell abgestimmte Unterstützung erhalten. Nicht mitgezählt werden einmalige Kontakte wie Kurzinterventionen, telefonische Beratungen oder punktuelle Unterstützungen ohne weiteren Verlauf. Tagungen und Lesungen zum Thema werden ebenfalls nicht berücksichtigt.
Pro Aktiv Center (PACE):
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde ist ein junger Mensch zwischen 18 und 26 Jahren, die/der die Schulpflicht erfüllt hat und ihren/seinen Lebensmittelpunkt in Braunschweig hat. Als "Intensivkund*innen" zählen wir junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren, die mindestens eine persönliche Beratung mit PACE hatten. Nicht mitgezählt werden junge Erwachsene, die Kontakt zu PACE aufnahmen, mit denen aber kein Beratungsgespräch stattfand, z. B. weil sie aufgrund ihres Anliegens direkt zu anderen Unterstützungsangeboten weitergeleitet wurden oder die trotz Terminvereinbarung nie im PACE ankamen. Informationsveranstaltungen und unser Angebot "Place to be" werden ebenfalls nicht berücksichtigt.
Kommunale Schulsozialarbeit:
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde ist eine Schülerin/ein Schüler der weiterführenden Schulen in Braunschweig, die/der von Risiko- und Benachteiligungsfaktoren, wie Armut und Migrationshintergrund betroffen ist oder in einem alleinerziehenden Haushalt lebt. Als "Intensivkund*innen" zählen wir Schüler*innen, die den oben genannten Risiko- und Benachteiligungsfaktoren ausgesetzt sind und an mindestens einem Gespräch zur Auftragsklärung teilgenommen haben. Nicht mitgezählt werden Kurz- und Kriseninterventionen, Beratungen mit Akteuren aus dem System Schule, Sommer- und Herbstschulen, die Aufbauarbeit kommunaler Angebote in Systemen des Landes und die Organisation vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, Lern-Buddys, Nachhilfen.
Kleine Sprachschule:
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde ist eine Jugendliche/ein Jugendlicher, die/der in Braunschweig lebt und Unterstützung benötigt, um ihre/seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Als "Intensivkund*innen" zählen wir Jugendliche, die ihre Deutschkenntnisse gezielt verbessern möchten und bereits Kontakt zu Sozialarbeiter*innen haben. Nicht mitgezählt werden insbesondere die Vor- und Nachbereitung des Sprachunterrichts, sowohl für Gruppen- als auch für Einzelkurse sowie regelmäßiger Kontakt zu den Sozialarbeiter*innen. Hinzu kommt die Arbeit mit Access, einem Tool zur Erfassung der Anwesenheit. Zusätzlich wird der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen nicht ausdrücklich erwähnt.
Praxisklassen:
Unsere ideale Kundin/unser idealer Kunde ist schulpflichtig und hat die Berechtigung, in die 9. oder 10. Klasse versetzt zu werden. Sie/er ist daran interessiert, ihre/seine Fähigkeiten zu erforschen und praktisch auszuprobieren. Als "Intensivkund*innen" zählen wir alle Schülerinnen und Schüler, die für die Praxisklasse angemeldet sind und diese Klasse tatsächlich besuchen. Nicht mitgezählt wird der große Erfolg hinsichtlich der Schulabschlüsse und Übergänge in Ausbildung, diejenigen, die sich zwar angemeldet haben, aber nicht erschienen sind und die viele Überzeugungsarbeit bei Eltern, Lehrkräften und Schüler*innen, sich in diesem erfolgreichen Format anzumelden.
Schulabgängerbefragung „What’s next?!“:
Die Befragung richtet sich an alle Braunschweiger Schülerinnen und Schüler, die kurz davorstehen, die Sekundarstufe I abzuschließen oder ihr Abitur zu erhalten. Ziel ist es, herauszufinden, welche Pläne, Wünsche und Unsicherheiten die jungen Menschen in dieser entscheidenden Phase haben. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage, um zu analysieren, wo es bereits gut läuft und wo Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse werden in Expertenrunden eingebracht, in denen konkrete Lösungen erarbeitet werden. Diese Handlungsempfehlungen werden schließlich dem Übergangsforum Schule-Beruf übergeben, das sich aus allen relevanten Akteuren in dem Bereich zusammensetzt. Das Ziel ist es, die jungen Menschen in Braunschweig bereits vor ihrem Abschluss zu unterstützen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass der Übergang von der Schule ins Berufsleben für alle optimal gestaltet wird. An der Befragung nehmen im Schnitt rund 1.200 Abgängerinnen und Abgänger teil, nur zur Sichtbarkeit in der Grafik wurde mit dem Wert 5 gearbeitet.
Tag der Jugend:
In Braunschweig nutzt die Jugendsozialarbeit das Jahr bis zu diesem Tag, um ihre Kundinnen und Kunden und deren Peergroup zu einem jährlich wechselnden Thema nach ihren Meinungen, Wünschen und Anliegen zu befragen. Die Antworten werden analysiert und anschließend grafisch aufbereitet. Die Ergebnisse werden dann sowohl im Rahmen einer Pressemitteilung als auch auf der städtischen Homepage veröffentlicht. Darüber hinaus werden sie auf Veranstaltungen vorgestellt. Dies soll dazu dienen, der Öffentlichkeit Einblicke in die Lebenswelt Braunschweiger Jugendliche zu geben, jenseits möglicher Vorurteile, aus erste Quelle. An der Befragung nehmen im Schnitt rund 700 Jugendliche teil, nur zur Sichtbarkeit in der Grafik wurde mit dem Wert 5 gearbeitet.