Koordinierungsstelle Schulverweigerung – Die 2. Chance

In Braunschweig kümmert sich die Koordinierungsstelle Schulverweigerung – Die 2. Chance um Kinder und Jugendliche, die ohne ersichtlichen Grund – etwa unentschuldigt – nicht mehr zur Schule gehen. Ziel ist es, diese jungen Menschen wieder in den Schulalltag zurückzuführen und die Schulen bei ihrem gesetzlichen Auftrag zu unterstützen.

Die Koordinierungsstelle ist ein Angebot der Abteilung Jugendförderung der Stadt Braunschweig und arbeitet eng mit dem Fachbereich Öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie mit Braunschweiger Schulen und Schulsozialarbeiter*innen zusammen. 

Zentrale Aufgaben der Koordinierungsstelle

1. Koordination eingehender Schulmeldungen ab Klasse 1

Wenn Schülerinnen oder Schüler unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben, sind Schulen verpflichtet, dies dem Jugendamt zu melden. Diese Mitteilungen laufen zentral bei der Koordinierungsstelle zusammen.

Dort werden sie in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Jugend und dem Ordnungsamt geprüft und koordiniert. Ziel ist es, bereits bestehende Hilfen zu berücksichtigen und klare Zuständigkeiten für das weitere Vorgehen festzulegen. Von Klasse 1 bis Klasse 4 erhält in jedem Fall der Allgemeine Sozialdienst die Zuständigkeit. Die meldenden Schulen erhalten Rückmeldungen sowie die Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpersonen. 

Frühere Formen der Zusammenarbeit, wie der Arbeitskreis „Schulverweigerung und Schulschwänzen“, wurden inzwischen durch regelmäßige Netzwerktreffen ersetzt. An diesen Treffen nehmen unter anderem Schulen, Beratungsstellen, Polizei, Gerichte und Jugendhilfeeinrichtungen teil. Sie dienen dem fachlichen Austausch und der Weiterentwicklung des Angebots. Zusätzlich finden jährlich Online-Schulungen für Schulen zum Ablauf des Meldeverfahrens statt.

Ein auf Braunschweig zugeschnittener Leitfaden zum Umgang mit Schulverweigerung steht auf dieser Internetseite zum Download bereit. 

2. Individuelle Fallbegleitung im Rahmen des Case-Managements ab Klasse 5

Ein weiterer Schwerpunkt der Koordinierungsstelle liegt auf der direkten Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler –ab Klasse 5– durch sogenanntes Case-Management. 

Wenn es weder Schule noch Eltern gelingt, einen Schulbesuch wiederherzustellen, wird das Team der Koordinierungsstelle aktiv. Die Mitarbeitenden nehmen Kontakt zu den Jugendlichen auf, beraten sie individuell und suchen gemeinsam nach Lösungen, um den Schulbesuch wieder möglich und sinnvoll zu machen.

Dabei steht nicht nur der Schulbesuch selbst im Fokus, sondern auch die Frage nach den tieferliegenden Ursachen des Fernbleibens. Schulverweigerung wird als ein Symptom verstanden – häufig liegen persönliche, familiäre oder psychische Belastungen zugrunde. 

Die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften ist dabei ein fester Bestandteil. Ziel ist es, eine nachhaltige Rückkehr in die Schule zu ermöglichen oder – wenn dies vorerst nicht möglich ist – alternative Wege aufzuzeigen, etwa durch therapeutische Unterstützung oder andere Fördermaßnahmen.

Durch diese individuelle und systematische Herangehensweise kann ein Großteil der begleiteten Jugendlichen erfolgreich wieder in den Schulalltag integriert werden. Die Reintegration gelingt in rund 80 % der Fälle – ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Schulabbrüchen und zur Verbesserung der Ausbildungschancen. 

Anerkanntes Modell – auch überregional

Die Koordinierungsstelle Schulverweigerung – Die 2. Chance ist ein zentraler Bestandteil der Jugendhilfestruktur in Braunschweig. Ihr Netzwerkansatz und das abgestimmte Vorgehen gelten überregional als beispielhaft: Im „Europäischen Lernraum zum Thema Schulabbruch“ wird das Braunschweiger Modell als Good Practice-Beispiel für Fachkräfte europaweit vorgestellt.

Kontakt

Imke Hackenschmidt

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Heiko Heberlein

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Bernd Zemke

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1. Etage, Raum 011

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