Die Roggenmühle
Bereits in den 80er Jahren des 19.Jh.entstand der Plan, im Zuge der Industrialisierung ein Erschließungsgleis um die Kernstadt Braunschweigs einzurichten. Besonders im Westen der Stadt diente dieses Ringgleis mit vielen Einzelanschlüssen der Ansiedlung vielerlei Industrie. Einer der ersten wichtigen Großbauten war die Roggenmühle auf Lehndorfer Gebiet neben dem noch vorhandenen ehemaligen Güterbahnhof.
Die Trasse des westlichen Ringgleises wurde in den letzten Jahren zu einem vielgenutzten Rad- und Wanderweg ausgebaut.
Durch ihre Inbetriebnahme musste auch die Lehndorfer Bockwindmühle am Westrand des Dorfes den Betrieb einstellen.
Die Mühle wurde als eine der größten Industriemühlen Norddeutschlands in den Jahren ab 1912 von dem Architekten Otto Orlishausen mit schlichter, expressionistischen Ornamentierung gebaut.
Kurz nach ihrer Fertigstellung brannte die Mühle am 7. Oktober 1913 in einem Großfeuer. Alle Schäden - auch die erheblichen Kriegszerstörungen - wurden. sehr schnell unter Wiederherstellung aller Architekturdetails schadlos beseitigt
Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete die Roggenmühle - vereinigt mit der Rüninger Großmühle - bis zu ihrem endgültigen Stillstand in den 1990er Jahren. Seitdem stand sie - vor allem ihrer erhaltenen technischen Einrichtungen wegen - unter Denkmalschutz.
Im Frühjahr 2000 führten endlich jahrelange Bemühungen zu einer grundlegenden Sanierung des riesigen Areals, die im Jahre 2007 begann. Aber am 25. April 2007 vernichtete ein Großbrand einen großen Teil der Bausubstanz. Nach monatelangem Stillstand wurden im Herbst 2007 die Sanierungsarbeiten unter neuen Bedingungen wieder aufgenommen, die dem "Technischen Denkmal Roggenmühle" eine neue Zukunft bringen soll.
G. Ruben