Stadtplan 1988

Stadtplan 1988

Kartentechnik und Gestaltung der Karte

Gravurring zur Foliengravur© Foto: Thomas Fritzewski / Stadt Braunschweig

Mit dem Stadtplan von 1988 wurde die zeichnerische Kartenbearbeitung mit Ziehfeder und Tusche abgelöst. Die Kartensituation wurde erstmals per Foliengravur erstellt. Dabei wird mit Stahlsticheln eine dünne wachsartige Schicht von der Trägerfolie entfernt. Es entsteht ein Negativ des Kartenbildes, das direkt reprotechnisch verarbeitet werden kann.

Mit der Gravurtechnik lassen sich Konturen exakter Breite erzielen. Auch parallele Strichführungen für Straßen und Wege sind durch den Einsatz von Doppelsticheln möglich. Die Gravur der Kartensituation für diesen Stadtplan wurde nach einem Entwurf des Vermessungsamtes durch den Georg Westermann Verlag als Auftragsarbeit gefertigt.

Die im Vergleich mit älteren Stadtplänen sehr technische Anmutung der Kartengraphik wird noch dadurch verstärkt, dass bei diesem Stadtplan auf zahlreiche Details verzichtet wurde. So wurden Böschungen sowohl im Gelände wie auch entlang von Straßen und Bahndämmen nicht mehr dargestellt. Die Punktsignaturen entlang von Straßen, die der Darstellung von Alleen dienten, wurden weggelassen. In Grünanlagen und Wäldern sind nur noch die wichtigsten Wege abgebildet. Waldränder sind nur noch in Form einfacher Linien eingezeichnet.

Die Kartenschrift wurde ebenfalls erheblich reduziert. Auch auf Hausnummern, Namen von Kleingärtnervereinen und Flurnamen wurde nunmehr verzichtet.

Der Stadtplan wurde im Fünffarbdruck produziert. Durch die Verwendung von brauner Farbe für die Kartensituation konnte auf eine Rasterung der dünnen Linien verzichtet werden. Die Konturen erscheinen dadurch glatter. Für die Darstellung der Bebauung wurde ebenfalls Braun eingesetzt, jedoch in einem helleren Farbton.

Die Karte als Spiegel der Stadtgeschichte

Ausstellungstafel Zeitpläne© © Stadt Braunschweig, Abteilung Geoinformation, 2013

Die Tangenten im Westen der Stadt sind im Stadtplan von 1988 als Autobahnen gekennzeichnet und wurden im Norden bis nach Bienrode und im Westen bis nach Watenbüttel verlängert. Im Süden der Stadt wurde die Wolfenbütteler Straße an die neue Autobahn in Richtung Harz angeschlossen.

Im Industriegebiet an der Hansestraße sind erste Ansiedlungen westlich des Hafens verzeichnet. Als großflächiges Baugebiet ist die südwestliche Erweiterung des Stadtteils Kanzlerfeld dargestellt. Ein weiteres Neubaugebiet ist im Süden von Dibbesdorf durch neue Straßen erkennbar. Eine Bebauung zeigt die Karte von 1988 dort jedoch noch nicht.

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