17 Der Rokokopavillon
Wenn wir das "Große Weghaus" in südlicher Richtung umrunden kommen wir zum Rokokopavillon. Der Rokokopavillon in Stöckheim liegt südlich des Großen Weghauses dicht an der Leipziger Straße auf dem Gelände des ehemaligen Schriftsassenhofes. Der Rokokopavillon muss in der Zeit von 1763 bis 1767 entstanden sein.
Der Bauherr wird deshalb Commissionsrat Johann Heinrich Lutterloh gewesen sein, der damals Besitzer des Schriftsassenhofes war. Man vermutet, dass er den Landbaumeister Martin Peltier de Belfond mit seinem Stuckateur Guiseppe Buzzi mit dem Bau beauftragte.
Der Pavillon zeigt sich als schlichter Außenbau mit einem niedrigen steinernen Erdgeschoss, dem Fachwerkoberbau und dem geschweiften Dach. Das Obergeschoss bildet einen einzigen Raum, den der Besucher durch ein schrankähnliches Möbelstück betritt.
Die Decke dieses Raumes wird durch eine reiche Stuckdekoration geziert. Um eine große und mit Pflanzenornamenten geschmückte Mittelrosette gruppieren sich in den vier Ecken der Decke allegorische Darstellungen der vier Jahreszeiten. Auf dem mit Ornamenten verzierten Kamin in einer Ecke des Raumes befindet sich ein Medaillon mit einem Frauenkopf. Wahrscheinlich ist dies das Bildnis der damaligen Besitzerin Catharina Dorothea Metzner.
Martin Peltier de Belfond wird auch den ausgedehnten Barockgarten gestaltet haben, von dem heute nur noch Reste vorhanden sind. Das Gebäude ist einmalig im Stadtgebiet Braunschweigs und unter Denkmalschutz gestellt.
Heute finden im Rokokopavillon zahlreiche Veranstaltungen des Arbeitskreises "Kultur vor Ort" statt. Der Pavillon kann auch privat angemietet werden.
Vom Rokokopavillon geht der Blick zu dem schieferbehangenen Herrenhaus des Schriftsassenhofes, den wir auf dem Fußweg längs der Fischteiche hin zum Alten Weg erreichen.
Rudolf Zehfuß