Integrierter Klimaschutz mit urbanem Grün - makroklimatische Regulierung durch Pflanzen
Zum 31.12.2021 endete die Laufzeit des Projektes "Braunschweig - integrierter Klimaschutz mit urbanem Grün. Makroklimatische Regulierung durch Pflanzen", um das sich die Verwaltung erfolgreich im Jahr 2017 beworben hatte. Die Durchführung des Projekts erfolgte unter der Federführung des Fachbereichs Stadtgrün und Sport.
Fördergeber des Projektes war die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, die am 1. Dezember 2016 den entsprechenden Förderaufruf „investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ veröffentlichte.
Es handelte sich hierbei um ein Programm des Bundes, mit dem investive Modellprojekte in Kommunen finanziell gefördert werden, die durch eine direkte, weitreichende Treibhausgasminderung einen beispielhaften Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung leisten.
Das förderfähige Ausgabenvolumen des städtischen Projektes betrug insgesamt 2.334.000,00 €, der Anteil des Bundes (80 %) lag bei1.867.000,00 €, der städtische Eigenanteil bei 467.000,00 €. Die Laufzeit des Projektes begann am 01.05.2018 und endete am 13.12.2021.
Im Förderantrag vorgesehene Teilmaßnahmen:
In Rahmen des Modellprojektes wurde in der Stadt Braunschweig durch investive Teilmaßnahmen die Quantität und Qualität von Grün in der Stadt gesteigert.
Das Konzept sah dem jeweiligen Stadtraum angepasste Begrünungen vor, die jeweils einen möglichst hohen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In der Teilmaßnahme A „horizontale und vertikale Gebäudebegrünung“ des Modellprojektes war es laut Förderantrag vorgesehen 7 000 m² Dachfläche zu begrünen sowie 7 455 m² Fassadenbegrünung an städtischen Gebäuden, Mauern etc. anzulegen.
Daneben war auch die Aufstellung von zwei Mooswänden, sogenannten „City Trees“ vorgesehen.
In der Teilmaßnahme B „Einzelbaumpflanzungen“ sah der Förderantrag die Pflanzung von 650 Bäumen mit Baumarten vor, die möglichst viel CO2 binden und zusätzliche CO-Benefits generieren, um den extremen urbanen Standortansprüchen gerecht zu werden.
In der Teilmaßnahme C „Anlage von Energiewäldern“ war beabsichtigt, 15 Hektar temporäre „Energiewälder“ bzw. Kurzumtriebsplantagen (KUP) auf städtischen Flächen als Zwischennutzung anzulegen. Zudem sah der Antrag vor, auf einem Hektar eine Miscanthus-Plantage (Energiepflanze mit sehr hohem CO2-Bindungspotential) in Labyrinth-Form anzulegen.
Die prognostizierte jährliche CO2 -Einsparung bzw. CO2-Minderung durch Umsetzung der Maßnahmen betrug 904,21 t CO2eq.
Als eine weitere nicht-investive Begleitmaßnahme war eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit geplant, für die mit einem Budget in Höhe von 24.000 € kalkuliert wurde. Vorgesehen war, das abstrakte Thema Klimaschutz durch verschiedene Mitmach-Veranstaltungen erlebbar zu machen. Nicht zuletzt hat auch die durch Corona ausgelöste Pandemie massive Auswirkungen auf das Projekt gehabt. Fast die gesamte geplante Öffentlichkeitsarbeit und die vorgesehenen Veranstaltungen, wie z. B. der Tag des Baumes, an dem das Projekt einem großen Publikum präsentiert werden sollte, konnten aufgrund der geltenden Regelungen inklusive der Kontaktbeschränkungen nicht durchgeführt werden.
Die coronabedingten Auswirkungen auf die Schulen haben dazu geführt, dass es leider bis zum Projektende nicht abschließend möglich war, Kooperationen oder eine Zusammenarbeit beispielsweise zur Erstellung von Schautafeln mit Schulen zu generieren. Auch eine Zusammenarbeit mit den lokalen Naturschutzkreisverbänden wurde begonnen, konnte aber nicht fortgeführt werden.
Wissenschaftliche Begleitung
Als Teil des Projektes „Braunschweig - integrierter Klimaschutz mit urbanem Grün“ wurde die Abteilung Landschaftsökologie & Umweltsystemanalyse am Institut für Geoökologie an der Technischen Universität Braunschweig mit der wissenschaftlichen Begleitforschung und der Überprüfung der prognostizierten jährlichen CO2 -Einsparung bzw. CO2-Minderung durch die Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtgrün und Sport, beauftragt.
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