Historische Karten
Historische Karten im Braunschweiger Geoportal
Die vergangenen Jahrzehnte üben in vielerlei Hinsicht eine Faszination auf uns auf – dazu gehören auch die historischen Karten, die die damaligen Stadtgrenzen, Straßenverläufe, Straßennamen, Bebauungen und Grünanlagen zeigen. Die Abteilung Geoinformation hat die historischen Karten einiger Jahrgänge des 20. Jahrhunderts in das Geoportal FRISBI (Öffnet in einem neuen Tab) aufgenommen. Dort stehen sie zur freien Ansicht zur Verfügung.
Unternehmen Sie eine kleine Zeitreise, indem Sie zwischen den einzelnen Kartenjahrgängen wechseln. Die Sammlung umfasst derzeit fünf Kartenwerke aus den Zeiträumen um 1925, 1938, 1955, 1970 und um 1990 – zusammengesetzt aus jeweils einer großen Anzahl von Einzelblättern. Außerdem werden ausgewählte Stadtpläne aus dem 20. Jahrhundert präsentiert. Durch die Kombination der historischen Karten verschiedener Zeiträume mit dem aktuellen Kartenwerk können Sie die Veränderungen im Stadtgebiet sichtbar machen.
Durch den teilweise sehr hohen Detaillierungsgrad ist es möglich, die kartographischen Zeichnungen auf das heutige Kartenwerk anzupassen. Die einzelnen analogen Kartenblätter mussten dazu in das heute genutzte Koordinaten- und Abbildungssystem überführt werden. Für die Überlagerung der historischen Karten wurden den gescannten Karten zunächst Koordinaten hinzugefügt, die die Karte in die richtige geographische Lage bringen. Um die Zeichnungen in die heutige Kartengrundlage einzupassen und zu entzerren, wurden im zweiten Schritt bis zu 20 Passpunkte je Kartenblatt gesetzt, die sich sowohl in den damaligen wie auch in den heutigen Karten eindeutig identifizieren lassen. Hierzu wurden zu einem großen Teil Grenzen von Grundstücken genutzt, die trotz vieler Änderungen im Stadtbild oft über ein ganzes Jahrhundert unverändert geblieben sind. Dennoch ist keine 1:1-Übertragung möglich, an vielen Stellen sind Lageabweichungen zu sehen. Dies hat diverse Ursachen: zum einen die messtechnischen Grundlagen, zum anderen die Ungenauigkeiten bei der manuellen Zeichnung oder Verzug durch die lange Lagerung der analogen Karten.
Diese historischen Kartenwerke können Sie im Geoportal einsehen
Ortsbauplan der Stadt Braunschweig (ca. 1890 - 1925)
34 Einzelblätter aus der Zeit vom ausgehenden 19. Jhd. bis um das Jahr 1925 – einige Blätter zeigen zudem undatierte Fortführungen aus späteren Jahren. Die Einzelblätter im Maßstab 1:1500 bestehen aus zusammengesetzten Feldmarkskarten und wurden bearbeitet von der Vermessungsabteilung der städtischen Bauverwaltung.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI Atlas 2
Kartenwerk Groß-Braunschweig 1:5000 (um 1938)
42 Einzelblätter aus den Jahren 1937 bis 1941, angefertigt von der Vermessungsabteilung des städtischen Tiefbauamtes.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI Atlas 7
Kartenwerk 1:5000 (um 1955)
13 Einzelblätter aus den Jahren 1952 bis 1958, angefertigt von der Vermessungsabteilung des städtischen Tiefbauamtes. Hierbei handelt es sich um Nachkriegsfortführungen der Blätter des Kartenwerks Groß-Braunschweig.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI 26
Kartenwerk 1:5000 (um 1970)
38 Einzelblätter aus den Jahren 1962 bis 1975, bearbeitet durch das Vermessungsamt der Stadt Braunschweig.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI Atlas 9
Kartenwerk 1:2500 (um 1990)
104 Einzelblätter aus den Jahren 1984 bis 1993, erstellt vom Vermessungsamt der Stadt Braunschweig. Diese Blätter sind die letzten manuell gezeichneten Ausgaben des städtischen Basiskartenwerks.
Die Gebietsabdeckung der historischen Kartenwerke orientiert sich in der Regel an der jeweiligen Größe des seinerzeitigen Braunschweiger Stadtgebiets. Eine Ausnahme bildet das Kartenwerk »Groß Braunschweig, 1938«, das Bereiche weit außerhalb des damaligen Stadtgebiets darstellt. Die heutige Ausdehnung hat die Stadt Braunschweig erst mit der niedersächsischen Gebietsreform im Jahre 1974 erreicht.
Zur Orientierung können Sie in der Kartenanwendung die jeweilige Stadtgrenze anzeigen lassen.
Wie bei Rahmenkartenwerken üblich wurden nicht alle Teilblätter gleichzeitig fortgeführt – teilweise lagen auch keine fortgeführten Blätter ggü. dem vorherigen Jahrgang vor. Die Kartenwerke haben somit einen inhomogenen Bearbeitungsstand und eignen sich daher nur eingeschränkt als Momentaufnahme des jeweiligen Jahrgangs. Für einige Kartenblätter ist der genaue Fortführungsstand leider nicht überliefert. Informationen zum Bearbeitungsstand und zur Blattbezeichnung der jeweiligen Einzelblätter können Sie mit Hilfe der Blatt-Info im Geoportal anzeigen lassen.
Diese historischen Stadtpläne können Sie im Geoportal einsehen
Stadtplan 1915/16 - 1:15.000
In den Jahren 1915/16 bearbeitete die Vermessungsabteilung im städtischen Tiefbauamt diese „Kriegsausgabe“ des Stadtplans. Herausgegeben wurde er von der Firma F. R. Lange in Braunschweig. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es üblich, die kartographische Zeichnung als Lithographie zu erstellen. Ein mehrfarbiges Kolorit sorgt für eine graphische Trennung von Bebauungen, Gewässern und Grünflächen.
Stadtplan 1932 - 1:10.000
Der Stadtplan von 1932 wurde auf Anregung der städtischen Vermessungsabteilung in Kooperation mit dem Braunschweiger Georg Westermann Verlag herausgegeben. Eine derartige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und einem privaten Verlag galt als vorbildlich für andere Großstädte.
Als Grundlage für den Plan dienten die städtischen Rahmenkarten im Maßstab 1:3.000. Der neue Stadtplan sollte den Inhalten der Rahmenkarten entsprechen und somit außer allen Verkehrswegen auch sämtliche Gebäude und Grundstücksgrenzen enthalten. Die gesamte Bodenbedeckung mit Gärten, Wiesen, Feldern und Wäldern sollte ebenfalls abgebildet werden. Aufgrund der dichten Bebauung in der Innenstadt wählte man hier eine andere Darstellung und hob nur ausgewählte Gebäude hervor.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI: 27.3
Stadtplan 1956/57 - 1:20.000
Auf der Basis des mehrteiligen Kartenwerks 1:10.000 wurde dieser Stadtplan vom Vermessungsamt der Stadt Braunschweig gezeichnet. Um die Beziehungen zum Braunschweiger Umland und den Anschluss an das überregionale Eisenbahn-, Wasserstraßen- und Fernstraßennetz darzustellen, zeigt der Stadtplan auch Areale, die damals noch weit außerhalb der Stadtgrenzen lagen.
Den originalen Kartenbestand finden Sie im Stadtarchiv unter der Signatur: H XI: 28.1
Stadtplan 1986 - 1:20.000
Bis zur Ausgabe 1986 wurde der in den 1950er Jahren entwickelte Duktus des Stadtplans fortgeführt – abgesehen vom zwischenzeitlichen Verzicht auf Darstellung von Flurstücksgrenzen und Höhenlinien. Die kartographische Bearbeitung erfolgte weiterhin durch das städtische Vermessungsamt mittels Tuschezeichnung auf Folie.
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