Spätes Mittelalter

Stadt Im Wandel

Herdstelle in einer Küche. Gekocht wurde mit Grape und Kugeltopf auf offenem Feuer.© aus: Alltagsleben im Mittelalterlchen Braunschweig, Braunschweigisches Landesmuseum 1997, S. 12

Braunschweig galt im Spätmittelalter neben Paris und Gent als eine der unruhigsten Städte Europas, da es immer wieder zu Bürgeraufständen kam. Die so genannten Braunschweiger Schichten führten zwischen 1375 und 1380 sogar zum vorübergehenden Ausschluss aus der Hanse. Trotz der Unruhen und wiederholter Pestepidemien wuchs Braunschweig beständig weiter. Um 1500 lebten bereits 15.000 Menschen in der Stadt.

Fleisch gilt als Grundnahrungsmittel.

Die Ernährung war im Mittelalter viel regionaler und saisonaler geprägt als heute. Auf dem Speisenplan standen Geflügel, Fische, Salat und Ziegenmilch im Frühjahr, Obst im Sommer und Herbst, im Winter schließlich heiße Getränke und mehr Fleisch. Auch Rindfleisch galt als Grundnahrungsmittel. Die Knochenhauer – so nannte man die Schlachter – waren deshalb dazu verpflichtet, es preiswert anzubieten.

Beim Essen teilt man sich eine Schüssel.

Gekocht wurde im Haus auf offenem Feuer. Es gab aber auch schon Imbissbuden in der Stadt, die so genannten Garküchen. Beim Essen teilten sich oft mehrere Personen eine Schüssel. Völlerei und Trunksucht waren im Spätmittelalter nicht unüblich, zumal Wein und Bier oft bekömmlicher waren als das Wasser. Tilmann Zierenberg, seit 1477 Leiter einer der Lateinschulen Braunschweigs, schrieb: »Es gibt viele Brunnen in der Stadt. Ihr Wasser gilt zum Trinken als weniger gesund.«

Die ersten Schulen werden gegründet.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts richtete der Rat in Braunschweig zusätzlich zu den bestehenden kirchlichen Einrichtungen auch städtische Schulen ein. Dort standen neben Latein auch die deutsche Sprache, Schreiben und Rechnen auf dem Lehrplan. Darüber hinaus wurden auch private Schulen geduldet, die für Kinder einfacher Bürger oft die einzige Bildungsmöglichkeit waren. Geschrieben hat man damals mit Griffeln auf Wachstafeln, später mit Federkiel und Tinte auf Papier.

Im Mittelalter haben die Menschen noch ganz anders gegessen als heute. Oft hat man sich am Tisch mit dem Nachbarn eine Schüssel und einen Becher geteilt. In Braunschweig sind damals auch die ersten Schulen gegründet worden, in denen man Schreiben und Rechnen gelernt hat.

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