Neue Technik für mehr Wohnkomfort
Heizen im 20. Jahrhundert
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hat man viele Wohnungen durch Kanonenöfen geheizt. So hießen die kleinen gusseisernen Öfen mit Abzug, die mit Kohlen befeuert wurden. Ihre zylindrische Form hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Kanonen, was ihnen den Namen einbrachte. Fließend warmes Wasser gab es damals in den Häusern noch nicht. Badeöfen brachten das Wasser zum Baden oder Abwaschen auf die gewünschte Temperatur. Meist wurden auch diese Öfen mit Kohle oder Holz geheizt, seltener mit Heizöl. Später verwendete man dafür Durchlauferhitzer.
Die Zentralheizung setzt sich durch.
Die Zentralheizung ist eigentlich schon 1716 erfunden worden, aber lange Zeit konnten sich nur wohlhabende Bürger diesen Luxus leisten. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Öl- und Gaskessel auf den Markt kamen, stieg die Nachfrage nach Warmwasserheizungen gewaltig, weil damit Etagenheizungen auch für Mietshäuser erschwinglich waren.
Nach dem zweiten Weltkrieg war an Zentralheizungen im Wohnungsbau zunächst nicht zu denken. Das Material dafür war knapp und teuer. Erst in den siebziger Jahren änderte sich das wieder. Viele Wohnungen wurden in dieser Zeit umgerüstet, und in den Neubauten gehörte die Zentralheizung zum Standard.
Neues Denken verändert die Heiztechnik.
Spätestens seit der Ölkrise 1973 ist Energiesparen eine wichtige Anforderung an die Heiztechnik geworden. Dies und das wachsende ökologische Bewusstsein haben ab den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Entwicklung von Heizungsanlagen mit hoher Effizienz und guter Umweltverträglichkeit geführt. So stellen heute zum Beispiel Solaranlagen, Erdwärmepumpen oder Holzpellets Alternativen zu den herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen dar.
Vor hundert Jahren wurden die Wohnungen noch mit Kanonenöfen geheizt. Das waren Rohre aus Eisen, in denen man Kohle verbrannt hat. Heute gibt es in den meisten Häusern Zentralheizungen. Und um die Umwelt zu schonen, kann man inzwischen zum Beispiel auch mit Sonnenenergie heizen.