Beweidungsprojekte
Robuste Weidetiere wie Wasserbüffel oder ausgewählte Rinderrassen gestalten auf großen Flächen in den Auen von Schunter, Oker und Wabe ganzjährig die Landschaft.
Durch Verbiss und Tritt entstehen Weiderasen, Hochstaudenfluren, offene Böden, Gebüsche und Wälder. Durch die geringe Besatzdichte entsteht ein vielfältiges Mosaik unterschiedlichster Teillebensräume, die wiederum Lebensraum für zahlreiche andere Arten bieten und somit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Die Stadt Braunschweig ist Projektpartner eines Vorhabens des Förderkreises Umwelt- und Naturschutz Hondelage e.V. (Öffnet in einem neuen Tab) zur „Optimierung der Grünlandbewirtschaftung im Auenbereich von Fließgewässer in Braunschweig“. Die Förderung dieses Projektes von 2018 bis 2022 erfolgte unter finanzieller Beteiligung der EU über die Förderrichtlinie „Landschaftspflege und Gebietsmanagement – LaGe (Öffnet in einem neuen Tab)“.
Ziel des Projektes ist die Förderung der biologischen Vielfalt im Rahmen der Grünlandbewirtschaftung. Hierzu erfolgte zunächst eine Basiserfassung der Vegetation und ausgewählter Tiergruppen. Auf Grundlage dieser Daten erfolgten in Abstimmung mit den Bewirtschaftern entsprechende Anpassungen bei der Grünlandbewirtschaftung.
Die Zikaden, Wanzen und phytophagen Käfer als taxonomisch und funktionell hochdiverse, zugleich in Bezug auf Pflegemaßnahmen hochsensible Gruppe sind für solche vergleichenden Untersuchungen sehr gut geeignet. Insgesamt wurden im Rahmen der Studie 135 Zikadenarten, 81 Wanzenarten sowie 125 phytophage Käferarten und zwar 48 Blatt- und 77 Rüsselkäferarten nachgewiesen.
Die extensiv mit Rindern oder Büffeln beweideten Flächen schneiden bei den meisten Parametern am besten ab: bei der Artenzahl und der mittleren Artenzahl pro Transekt, bei den gefährdeten Arten, bei der Individuenzahl und auch der Individuenzahl pro Transekt. Die hohe Diversität auf den z.T. erst vor einigen Jahren begonnenen Beweidungsflächen zeigt darüber hinaus noch ein großes Potential für die Einwanderung bzw. Rückkehr von weiteren Arten.