Dichtekonzept

Das Dichtekonzept ist als Maßnahme R.01.1.1 des Integrierten Flächenmanagements im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Braunschweig 2030 verankert.

Anlass und Zweck

Das Dichtekonzept ist für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans neben den Bedarfsprognosen der zweite wichtige Baustein zur Ermittlung des künftigen Flächenbedarfs. Zielwerte für die Dichteentwicklung von Stadtteilen und städtebaulichen Entwicklungsräumen werden definiert als Grundlage zur Steuerung der zukünftigen Flächeninanspruchnahme. Damit soll die Diskussion über angemessene Dichten von konkreten Projekten entkoppelt und in einem größeren Gesamtzusammenhang eingebettet werden. Dies erleichtert eine flächensparende Siedlungsentwicklung entsprechend dem ISEK-Leitziel „Die Stadt kompakt weiterbauen“. 

Ausgangslage

Seit 2016 ist es der Stadt Braunschweig gelungen, Wohnungsbau vorwiegend im Siedlungsbestand (Innenbereich) und Geschosswohnungsbau mit meist recht hohen städtebaulichen Dichten zu entwickeln. Dies gilt besonders für Baugebiete am Ringgleis oder wie am Alsterplatz in der Weststadt. In den Jahren davor entstanden Siedlungserweiterungen im Außenbereich mit meist relativ geringer Dichte vorwiegend für den Einfamilienhausbaus, zum Beispiel in Lamme. Auch nach 2016 lag die zulässige bauliche Dichte bei Baugebieten im Außenbereich nur bei einem Bruchteil gegenüber den genannten Vorhaben im Innenbereich.

Ermittlung der Orientierungswerte

Die Höhe der Dichtewerte orientiert sich neben definierten Siedlungstypen, der bestehenden Bebauung und Baugebietsplanungen der letzten Jahre auch am Leitziel 1 des Stadtentwicklungskonzeptes „Die Stadt kompakt weiterbauen“ und dem weiterhin hohen Wohnungsbaubedarf sowie der Qualität der ÖPNV-Anbindung. Zur Sicherung gesunder Wohnverhältnisse bleiben die vorgeschlagenen Dichtewerte im Rahmen der Orientierungswerte für Obergrenzen gemäß § 17 BauNVO. 

Die Siedlungskerne sind meist dichter bebaut als die Siedlungsränder. Deshalb werden für die Innenentwicklung meist höhere Dichtewerte angesetzt. Das Dichtekonzept enthält weitere Hinweise zur Herleitung der verschiedenen Dichtewerte und zu begründeten Abweichungen von den Orientierungswerten. Aktuelle Bebauungsplan-Verfahren berücksichtigen bereits das Dichtekonzept.

Familiengerechte Wohnformen

Mit dem aktualisierten Wohnraumversorgungskonzept wird angestrebt viele Familien, die geeigneten Wohnraum suchen, wieder verstärkt in Braunschweig zu halten. Deshalb werden künftig schwerpunktmäßig mehr familiengerechte Wohnungen benötigt. Die Anlage zum Dichtekonzept stellt ohne Anspruch auf Vollständigkeit beispielhaft dar, welche Bautypen in der Regel welche Dichtewerte erreichen und zu welchen Siedlungstypen passen. Dabei wird deutlich, dass auch mit verdichteten Ein- und Zweifamilienhaustypen recht hohe Dichtewerte und besonders die Orientierungswerte des Dichtekonzeptes erreicht werden können. Im Geschosswohnungsbau benötigen Familien in der Regel Wohnungen mit drei bis sechs Räumen, die auch aus Kostengründen durchschnittlich meist kleiner als zuletzt im Neubau üblich sind.


Erläuterungen und Hinweise